Das chinesische E-Commerce-Unternehmen Alibaba plant einen eigenen Videostreamingdienst. In zwei Monaten soll der TBO benannte Service an den Start gehen und würde damit ein direkter Konkurrent für Amazon und Netflix, die ein Auge auf den chinesischen Markt geworfen haben.
In allen Wirtschaftsbereichen zieht es immer mehr westliche Unternehmen auf den lukrativen chinesischen Markt. Und trotz aller Negativmeldungen über gesperrte oder umgeleitete Websites wollen auch Videostreamingdienste ein Stück vom großen Kuchen abhaben. Mit Tmall Boxing Office, kurz TBO, will die Alibaba Group nun in gut zwei Monaten einen eigenen Streamingdienst als Konkurrenz zu Netflix und Co. an den Start bringen. Dies gab Patrick Liu, Leiter für digitales Entertainment beim chinesischen Online-Riesen, am Sonntag bekannt, wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtete.
„Unsere Mission, die Mission von Alibaba, ist es, Heimunterhaltung neu zu definieren“, erklärte Liu auf einer Pressekonferenz und gab als weiteres Ziel aus, ein ähnliches Standing wie HBO oder Netflix in den USA zu erreichen. Um dieses auch zu erreichen plant TBO vor allem, einheimische Produktionen zu kaufen und – wie die großen Vorbilder – eigene Filme und Serien zu entwickeln. Aber auch Inhalte aus anderen Ländern sollen das Angebot bereichern.
Im Gegensatz zum Großteil der einheimischen Konkurrenz sollen 90 Prozent der Inhalte nur gegen Bezahlung zu sehen sein, entweder über ein monatliches Abo oder über ein Pay-per-View-Modell. Die restlichen zehn Prozent sollen kostenlos zu sehen sein, so Liu.
Sollte TBO wie geplant an den Start gehen, würde es die Erfolgsaussichten von Netflix auf dem ohnehin für ausländische Internetunternehmen schwierigen chinesischen Markt deutlich verringern. [buhl]
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