Schlechte Nachricht für die Werbebranche: Immer mehr Dienstleister und Smartphone-Hersteller wollen Werbeblocker in ihre Produkte integrieren. In Deutschland könnte Vodafone Vorreiter werden.
Auf Werbetreibende und auch Webseitenbetreiber drohen harte Zeiten zuzukommen. Die Software Adblock Plus ist der Branche schon länger ein Dorn im Auge, doch mit der Ankündigung von Apple, auf dem Betriebssystem iOS 9 Werbeblocker zuzulassen, hat sich auch im Mobilfunk-Sektor ein neues Problemfeld geöffnet. Auf dem deutschen Markt war davon noch nicht viel zu spüren, doch das könnte sich 2016 ändern: Laut „Horizont“ plant Vodafone den Einbau von Adblockern in der Software „Secure Net“.
So habe ein Sprecher des Düsseldorfer Unternehmens angekündigt, das Angebot des kostenpflichtigen Services, der Smartphones vor Viren und schädlichen Webseiten schützen soll, um einen Werbeblocker zu ergänzen. Andere Telekommunikationsanbieter sind in dieser Hinsicht noch vorsichtig. Sowohl Telefónica als auch die Telekom sprechen sich gegen einen vollständigen Ausschluss von Werbung aus.
Auf Herstellerseite gibt es dagegen einige Anbieter, die es Apple gleichtun und künftig ihre Geräte serienmäßig mit Adblockern ausstatten. Samsung beispielsweise lieferte ein Update für Android-Geräte, das Werbeblocker für den Internetbrowser des koreanischen Herstellers ermöglicht. Ebenfalls mit einer entsprechenden Software ausgestattet ist der Browser von Asus.
Auch wenn es vorerst nur wenige Anbieter ermöglichen und im Mobilbereich noch keine großen Auswirkungen hat, ist die Branche gewarnt: „Wenn Samsung und Apple in ihren Browsern Adblocker zulassen, ist die Lage für uns ähnlich ernst wie im Desktop-Bereich“, so Oliver von Wersch, stellvertretender Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises (OVK) im „Horizont“. [buhl]
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