Werbeblocker bleiben weiterhin ein Dorn im Auge der Industrie. Nachdem Abdblock-Betreiber Eyeo auch gegen den Springer-Verlag vor Gericht erfolgreich blieb, sperrte „Bild.de“ Nutzer des Werbeblockers aus. Währenddessen fordern Verbände die Politik zur Unterstützung auf.
Für Internet-Nutzer ist Werbung zum Teil eine Qual, für Webseiten-Betreiber und Verlage eine wichtige Einnahmequelle. Daher sind Werbeblocker für letztere ein Problem, da dadurch viel Geld verloren geht. Versuche, gegen diese Software vorzugehen, sind vor Gericht bisher immer gescheitert. So unterlag jüngst auch der Axel-Springer-Verlag mit einer Klage gegen den Betreiber der bekannten Software Adblock Plus vor dem Kölner Landgericht und sucht nun andere Wege, um gegen das Problem vorzugehen – jedoch mit eher mäßigem Erfolg.
Neben einem Einspruch gegen das Urteil wurde Anfang der Woche angekündigt, Nutzern von Adblock Plus den Zugang zu „Bild.de“ zu verweigern, alternativ könne künftig eine werbereduzierte Version der Website für 2,99 Euro monatlich gebucht werden. Profitieren tat von dieser Aktion in erster Linie aber Eyeo, das einen deutlichen Aufmerksamkeitsschub vermelden konnte. Auch die Spenden seien seitdem deutlich angestiegen.
Da Adblock Plus nicht der einzige Werbeblocker ist, sieht der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) schwere Zeiten auf Vermarkter und Publisher zukommen und fordert die Politik zu mehr Unterstützung auf. Von Seiten der Regierung gibt es aber noch keine Bestrebungen, etwas gegen die Werbeblocker zu tun, auch wenn das Geschäftsmodell von Eyeo auch von den Parteien kritisch betrachtet wird. So können Unternehmen gegen Bezahlung auf die sogenannte „Whitelist“ rücken, um so trotz aktivem Werbeblocker die Werbung zu platzieren.
Die Ankündigung von Apple, mit dem aktuellen Betriebssystem iOS 9 ebenfalls Adblocker anzubieten, sorgte bei Publishern zusätzlich für Sorgenfalten. [buhl]
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