Selbst im Ausbau der aktuellen 4G-Netzwerke liegt Deutschland weltweit nur auf Platz 70 – hinter Albanien. Werden weitere Innovationen der digitalen Infrastruktur versäumt, könnten dem Wirtschaftsstandort Deutschland ernste Konsequenzen drohen.
Der Mobilfunkstandard der Zukunft heißt 5G – und Deutschland droht erneut den Anschluss zu verpassen. Bereits der Ausbaugrad des aktuellen 4G-Standards – besser bekannt als LTE – ist nicht mit dem anderer Industrienationen vergleichbar. Im internationalen Vergleich fällt Deutschland damit selbst weit hinter Ländern wie Bulgarien oder Ungarn zurück – die eine doppelt so schnelle durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit aufweisen können. Auf Augenhöhe befindet sich der Exportweltmeister in Sachen digitaler Infrastruktur mit Schwellenländern – Marokko verfügt über eine ähnlich gute LTE-Netzabdeckung wie Deutschland. In Europa ist damit im aktuellen Ausbau-Ranking nur Platz 32 von 36 zu erreichen, gibt das Tech-Magazin „PC-Welt“ an.
Ein Brandbrief an die Bundesnetzagentur soll nun die Verantwortlichen wachrütteln, damit nicht auch der nächste Schritt in die digitale Zukunft versäumt wird: Laut „Bild“-Informationen bezeichnen Unions-Experten darin die Entwicklung als „höchst bedenklich“. Der Bund solle bei der Versteigerung der Funkfrequenzen – dabei geht es um Milliardenbeträge – die Netzbetreiber zum Fortschritt verpflichten: So soll der längst überfällige Netzausbau in ländlichen Gegenden vorangetrieben werden. Ebenfalls als problematisch bezeichnen die Experten die Empfangsmöglichkeiten entlang des Schienennetzes der Deutschen Bahn.
Während in China laut „Bild“-Angaben täglich rund 500 neue Funk-Antennen errichtet werden, sind in Deutschland für die kommenden Jahre nur etwa 1500 neue Übertragungsmasten geplant. Diese Diskrepanz bei den Ausbaubemühungen im Bereich digitaler Infrastruktur bemängeln die Experten aus Unionskreisen schwer: In Absehbarer Zeit könnten sich so in wirtschaftsrelevanten Zukunftsbereichen wie der VR-Technologie durch die fehlende Netzabdeckung Defizite ergeben, die Deutschland als Wirtschaftsstandort an Attraktivität verlieren lassen.
Ein Problem sehen die Experten ebenfalls in der geringen Dichte an Anbietern in dem betreffenden Bereich: Telekom, Vodafone und O2 seien allein auf weiter Flur und durch die fehlende Möglichkeiten für potentielle Konkurrenz, deren bestehende Infrastruktur mit zu nutzen, sei ein Fortschritt durch engeren Wettbewerb erstmal kaum denkbar.
Ob Deutschland beim flächendeckenden, schnellen Internet, 4G oder später 5G hinterher hängt, scheint doch eh keinen zu interessieren! Noch zumindest nicht. Erst wenn das Kartenhaus Wirtschaftsboom in Deutschland zusammenbricht wird das Geschreie groß!
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