Lange wurde über Für und Wider einer Beteiligung Huaweis am Mobilfunkausbau in Deutschland diskutiert. Nun hat Kanzlerin Merkel offenbar ein Machtwort gesprochen – pro chinesischer Hardware.
Nach Informationen des „Handelsblatts“ hat sich das Kanzleramt intervenierend in die Diskussion um Huawei-Technik in 5G-Sendemasten eingeschaltet und dafür gesorgt, dass dem chinesischen Hersteller der hiesige Markt diesbezüglich geöffnet wird. Kanzlerin fürchte ein Zerwürfnis mit China, soll es in einem internen Papier heißen, wie die Wirtschafts-Zeitung weiter berichtet.
Der Entschluss steht im Gegensatz zu der Position, die die USA vertritt. Das Weiße Haus wird nicht müde, das Risiko zu betonen, einen chinesischen Konzern an seinen Netzen zu beteiligen. Auch die EU hatte kürzlich davon abgeraten, Anbieter außerhalb der Union am Ausbau zu beteiligen und hatte dabei ausdrücklich auch Huawei genannt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Merkel riskiert mit ihrer Entscheidung nicht transatlantische Turbulenzen, sondern auch innerhalb der EU für Diskussionen zu sorgen. Gleichzeitig drückt der Schuh beim Vorankommen des Ausbaus der Mobilfunknetze in Deutschland. Eine Zwickmühle aus der man nach Ansicht des Kanzleramts, wohl nur durch Beteiligung von China herauskommt. [bey]
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- Huawei_2: © Huawei