Vor 20 Jahren feierte der MP3-Player sein Debüt. Was folgte, war eine völlig neue Medienkultur und ein bisher unbekannter Markt. Stecken wir mittlerweile im Untergang des kleinen Geräts?
Nachdem der MP3-Player 1998 zuerst in den USA den Markt bereicherte, schaffte er es ein Jahr später auch nach Deutschland. Somit wird das kleine Audio-Gerät nun 20 Jahre alt. Das Kompressionsverfahren MP3 veränderte einst die Medienkultur.
Doch wie die gfu Consumer & Home Electronics GmbH anlässlich dieses Geburtstages erinnert, war dies noch nicht alles, was auf die Einführung des MP3-Players folgte. Demnach wurden damit auch völlig neue Märkte geschaffen. Den größten Erfolg feierten MP3-Player im Jahr 2005. Damals wurden mehr als acht Millionen Stück pro Jahr verkauft.
Davon ist die Branche heute weit entfernt. Für 2018 prognostiziert die gfu einen Absatz von weniger als 500.000 portablen Audioplayern. Viele nutzen heute ihre Smartphones, um Musik unterwegs zu hören. Neben den mobilen Telefonen in der Hosentasche sorgt auch die Fähigkeit von Tablet-PCs, Notebooks und Autoradios, Musik abzuspielen, für den Untergang des MP3-Players.
Währenddessen gewinnt das Streamen von Musik immer mehr an Bedeutung. Im Digitalisierungsbericht Audio 2018 heißt es dazu, dass über 40 Millionen Personen ab 14 Jahren zumindest gelegentlich Audioangebote aus dem Internet nutzen. Die öffentlich-rechtlichen und privaten Radioanbieter verzeichnen monatlich zusammen 138 Millionen Stream-Abrufe.
Auch der Absatz von Kopfhörern stieg demnach in den letzten Jahren kontinuierlich auf zwölf Millionen Stück im Jahr 2017. Für 2018 prognostiziert die gfu einen Absatz von 12,8 Millionen Stück und einen Umsatz von 560 Millionen Euro.
Und noch ein Funfact zum Schluss: Die internen Speicherkapazitäten der ersten MP3-Geräte reichten mit 32 MByte nur für etwa 30 Minuten Musik. [PMa]
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