Der ZVEI-Fachverband Satellit & Kabel rechnet für die kommenden Monate wieder mit steigenden Aufträgen für die Unternehmen der Satelliten- und Kabelbranche. Nach dem Boom zur Analogabschaltung war das Auftragsvolumen zuletzt stark zurückgegangen. HDTV und Breitband sorgen jedoch weiterhin für hohe Nachfrage.
Nach der Analogabschaltung des Satellitenfernsehens, die der Satelliten- und Kabelbranche in den Jahren 2011 und 2012 erwartungsgemäß eine Sonderkonjunktur bescherte, mussten die Technik-Hersteller in den letzten Monaten mit einem deutlichen Auftragsrückgang auskommen. Laut ZVEI-Fachverband Satellit & Kabel können die ZVEI-Mitglieder jedoch seit Mai 2013 wieder steigenden Auftragseingänge verbuchen.
„Die Analogabschaltung hat unserer Branche über 18 Monate eine starke, einmalige Sonderkonjunktur für Kopfstellen und Komponenten für den Satellitenempfang gebracht und sorgte für einen regelrechten Boom bei Kopfstellen und Receivern“, erklärte Herbert Strobel, Geschäftsführer der Astro Strobel Kommunikationssysteme GmbH. Die Endlichkeit dieser Marktsituation sei jedoch allen Marktteilnehmern klar gewesen.
„Aktuell besteht eine zunehmende Nachfrage nach Komponenten für den HDTV-Empfang. Hier wirkt sich die stetige Steigerung des Programmangebots auf beispielsweise mehr als 75 Sender über Astra bis zum Jahresende 2013 aus“, so Strobel weiter. Laut ZVEI würden HDTV-Set-Top-Boxen 2013 bereits 82 Prozent des Set-Top-Boxen-Umsatzes in Deutschland erzielen. Weiteres Wachstum erwartet die Branche durch den Breitbandausbau der Kabelnetzbetreiber.
2012 hätten sich bereits acht von zehn neuen Breitband-Kunden für das Kabel als Infrastruktur entschieden, anstatt für die DSL-Netze, wie Axel Sihn, Geschäftsführender Gesellschafter von Wisi, im Rahmen des neunten Pressegesprächs des Fachverbands vor Fachjournalisten am 4. Juli in Deidesheim anmerkte.
In Bezug auf einen Umstieg der terrestrischen Fernsehübertragung auf DVB-T2 legt der ZVEI Wert darauf, dass das 700-MHz-Band zumindest so lange von einer Umwidmung auf den Mobilfunk verschont bleibt, wie der Umstieg inklusive zwischenzeitlichem Simulcast-Betrieb dauern würde. „Ein zeitlicher Vorlauf und ein ausreichender Simulcast-Betrieb sind für Industrie und Verbraucher notwendig“, so Carine Lea Chardon, Leiterin Medienpolitik beim ZVEI. [ps]
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