Samsung hat jüngst in Prag die neuen TV-Modelle für dieses Jahr vorgestellt und DIGITALFERNSEHEN.de hat für Sie vor Ort Hand angelegt. Dabei haben wir Fernseher mittels Bewegungen und Sprachbefehlen gesteuert und ein erstes Muster des angekündigten OLED-TV hat uns die Augen geöffnet.
Samsungs neuer LED-LCD ES8000 siedelt sich in der Premiumklasse an und verfügt neben einem neuen Standfuß auch über einen Doppelkernprozessor, der vor allem die Handhabung beschleunigen soll. Dank einer HD-Frontkamera und zwei Mikrofonen können Sie das Gerät auch über Handbewegungen und simple Sprachkommandos steuern.
In einem ersten Test hinterließen die neuen Interaktionsmöglichkeiten einen guten Eindruck, wenngleich Sie sehr deutlich sprechen müssen und die möglichen Befehle nur rudimentär ausfallen. So ist etwa ein Kanalwechsel möglich und auch die Lautstärke kann angepasst werden. Letzteres erweist sich jedoch als ziemlich langwierig, da man pro Sprachbefehl auch immer nur eine Stufe lauter respektive leiser macht.
Im Zuge der Präsentation wurden Kommandos auch oft erst mit einer Verzögerung verarbeitet, was irritierend wirkte. Die Software für die Umsetzung der alternativen Eingabemöglichkeiten ist natürlich noch nicht final, wie uns Sang-Won Byun, Produktmanager Samsung, bestätigte. Auch die 7000er-Serie der LED-LCDs versteht sich auf Sprache und Gesten, genauso wie das neue Plasma-Topmodell (PSE8000). Erste Geräte sollen bereits im März im Deutschland erhältlich sein, die 75-Zoll-Version des ES8000 werde dann Ende des Jahres folgen, hieß es.
Aber auch die herkömmliche Bedienung wurde überarbeitet. Die neue Fernbedienung fungiert unter dem Label „Smart Touch Control“. Namensgebend verfügt diese über eine berührungsempfindliche Oberfläche und ein erster Kurztest hinterließ einen äußerst positiven Eindruck. Die sogenannte History List rundet das überarbeitete Bedienkonzept ab und erlaubt Ihnen den Schnellzugriff auf die zuletzt angeschauten TV-Programme oder abgerufenen Internetseiten.
Die kommenden LED-LCDs (7000er- und 8000er-Serien) sollen zudem zukunftssicherer werden und verfügen über einen Erweiterungs-Port, über den Sie mittels des sogenannten Smart Evolution Kits die Rechenleistung des Fernsehers steigern können. Wie uns Sang-Won Byun erklärte, können wir mit dem Kit in Europa aber erst 2013 rechnen.
Samsungs OLED-TV soll hingegen bereits im September zur Internationalen Funkausstellung (IFA) in den Verkauf gehen. Ob der potentielle Super-Fernseher dann aber auch flächendeckend und in ausreichenden Stückzahlen verfügbar ist, konnte uns der Hersteller nicht garantieren. Vorerst soll das Gerät ausschließlich in 55 Zoll erhältlich sein. Über Preise schweigt sich Samsung noch aus, wir gehen an dieser Stelle von rund 8000 Euro aus.
Der Bildeindruck ist schlicht phänomenal, denn die OLED-Technik brilliert dank des unglaublichen Schwarzwertes bei gleichzeitig strahlendem Weiß mit atemberaubenden Kontrasten. Der nahezu perfekte Bildeindruck wird dadurch erreicht, dass jedes Pixel einer OLED-Zelle entspricht und einzeln angesteuert werden kann. Zudem verfügt der Bildschirm über extrem flinke Schaltzeiten, was eine hohe Bewegtbildschärfe verspricht. Selbst seitlich betrachtet bleibt der ausgezeichnete Bildeindruck erhalten und insgesamt betrachtet merzt der Fernseher alle Defizite der LCD- und Plasma-Technik aus.
Das größte Manko des OLED-Ansatzes ist jedoch, dass die roten, grünen und blauen Zellen unterschiedlich schnell altern und eine Farbverschiebung auf Dauer nicht zu vermeiden ist. DIGITALFERNSEHEN.de hat diesen Sachverhalt selbstverständlich angesprochen. Sang-Won Byun versicherte uns, dass der Fernseher absolut markttauglich ist. Eine endgültige Aussage bezüglich der Problematik kann aber noch nicht getroffen werden, 40 000 Betriebsstunden sollen aber laut Hersteller problemlos möglich sein. Dies entspricht rund 30 Jahren, wenn Sie täglich vier Stunden fernsehen.
[Dennis Schirrmacher]
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