Der Internetkonzern Google hat ein Forschungsprojekt gestartet, das Informationen in das Sichtfeld einer Brille einblendet. Drei Mitarbeiter des Projekts schrieben bei Google+, es gehe darum, dass die Technologie immer dann da sei, wenn sie gerade benötigt werde und wieder verschwinde, wenn sie nicht mehr gebraucht werde.
An der Entwicklung ist auch der gebürtige Solinger Sebastian Thrun beteiligt, der an der Stanford University in Kalifornien einen Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz hat. Zum sogenannten Project Glass stellte Google fünf Fotos mit Designstudien und ein Video vor und will damit Augmented-Reality-Anwendungen, bei denen Realität und interaktive Zusatzdienste miteinander verschmelzen, auf eine neue Ebene führen.
In dem 150-Sekunden-Film läuft eine Person durch eine Stadt und erhält ständig Informationen im oberen Sichtfeld der Brille angezeigt: Termine, Wetterdaten, Chat-Anfragen von Bekannten, deren aktuellen Standort oder Navigationshinweise einer Routenplanung. Auch soll es möglich sein, mit der Brille Fotos aufzunehmen und die gerade aktuelle Sicht mit anderen zu teilen. Datenschützern dürfte bei der Vorstellung Angst und Bange werden, dass Google damit auch außerhalb der eigenen vier Wände künftig Anwender nahezu rund um die Uhr unter Vollbeachtung nehmen kann.
Die technologische Umsetzung des Projekts befindet sich offenbar noch in einem frühen Stadium. Google erklärte, es wolle im Rahmen seines Forschungsprojekts „Google X“ frühzeitig über den aktuellen Entwicklungsstand informieren, um Denkanstöße von Interessenten zu erhalten und potenzielle Partner ins Boot zu holen.
[ar/dpa]
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