Der Verschlüsselungsspezialist Irdeto streckt seine Fühler in den Blu-ray-Markt aus. Am Donnerstag gab das Unternehmen die Übernahme des Kopierschutzmechanismus BD+ bekannt, der illegale digitale Kopien von Filmen wirksamer als bisher unterbinden soll.
Die vom Digitalspezialisten Rovi erworbene Technologie soll in das hauseigene „ActiveCloak for Media“-Produktportfolio eingegliedert werden und den Hollywoodstudios einen verlässlicheren Schutz ihrer Blu-ray-Titel ermöglichen, hieß es in einer Mitteilung. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Irdeto sprach von der Einläutung der nächsten Phase im Kampf gegen Piraterie im Online- und TV-Bereich und bei physischen Medien.
BD+ versteht sich als schwieriger auszuhebelnde Ergänzung zum Kopierschutzverfahren Advanced Access Content System (AACS), das bei vielen aktuellen Blu-ray-Veröffentlichungen zum Einsatz kommt. Hackern war es in der Vergangenheit immer wieder gelungen, AACS zu umgehen und das Rippen von Blu-ray-Medien über Softwaretools zu ermöglichen. BD+ sei durch den Einsatz einer „Virtual Machine“ weniger angreifbar, weil direkt während des Abspielvorgangs Manipulationen am Player sowie Kopierschutzversuche erkannt und unterbunden werden könnten, hieß es.
Irdeto-CEO Graham Kill kündigte an, man werde gemeinsam mit den Hollywood-Studios daran arbeiten, für Blu-ray-Discs die gleichen Sicherheitsstandards umzusetzen wie in anderen Bereichen. Die Branche, deren wirtschaftliche Existenz eng an das Thema digitale Unterhaltung geknüpft sei, werde dieses „neue Zeitalter der Software-Sicherheit“ mit offenen Armen empfangen, zeigte sich Kill überzeugt. [ar]
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