Die Nutzung freiwerdender Rundfunkfrequenzen sorgt stets für neue Diskussionen in der Branche. Bevor die EU allerdings neue Richtlinien für das Vergabeverfahren festlegt, soll nun eine Expertenkommission Vorschläge machen. Dabei zeichnen sich schon jetzt hitzige Debatten ab.
Eine Expertengruppe soll im Auftrag der EU-Kommission Vorschläge zur Nutzung freiwerdender Rundfunkfrequenzen machen. Bis zum Juli solle ein Abschlussbericht vorliegen, kündigte die Brüsseler Behörde am Montag an. Er erwarte „schwierige Diskussionen“, sagte der ehemalige Chef der Welthandelsorganisation Pascal Lamy, der die Gruppe leitet.
Die EU-Kommissarin für Digitales, Neelie Kroes, erklärte: „Die gegenwärtige Art der Frequenzzuteilung ist den Verbrauchergewohnheiten der Zukunft – die sich durch umfangreiche Nutzung audiovisueller Dienste über Breitband und IPTV (Internetfernsehen) auszeichnen werden – nicht gewachsen.“ Angesichts des rapide wachsenden Datenverkehrs im Internet soll die Zuteilung neuer Frequenzen helfen, Engpässe zu vermeiden.
Die EU-Kommission will gemeinsam mit den europäischen Staaten Leitlinien für die Vergabe der Frequenzen erarbeiten. Die Empfehlungen der Gruppe sollen dabei helfen. Es geht insbesondere um die Nutzung von Frequenzen aus dem sogenannten UHF-Band von 470 bis 790 Megahertz. Diese Frequenzen wurden bisher unter anderem für den analogen Fernsehempfang genutzt. [dpa/fm]
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