
Mainz – Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat die Kritik an Common Interface (CI) Plus bekräftigt, äußert sich zu HD Plus aber zurückhaltender als die Kollegen aus NRW.
Mitte Juli sorgte Ralf Dahlmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen für Aufsehen, als er davor warnte, aktuelle HD-Receiver zu kaufen. „Mit den HD-Sat-Receivern, die aktuell in den Geschäften stehen, werden sie keine Chance haben, auch die HD-Ausstrahlungen von RTL, Vox und zukünftig auch anderer Privatsender sehen zu können“, erklärte Dahlmann den Verbrauchern. Es drohe eine „teure Fehlinvestition“.
Nachdem mehrere Receiver-Hersteller bereits angekündigt haben, ihre HD-Boxen für den Empfang von HD Plus mittels Software-Update und entsprechender CI-Module fit zu machen, relativieren die Verbraucherschützer aus Mainz die Aussagen Dahlmanns. „Wer jetzt einen mit CI-Schnittstelle ausgestatteten HD-Satelliten-Receiver kauft, tätigt unter Umständen eine Fehlinvestition“, erklärt Michael Gundall, Fernsehexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Möglicherweise könnten mit solchen Set-Top-Boxen nur öffentlich-rechtliche HD-Sender und Anixe HD empfangen werden, so Gundall weiter. Ein Empfang der geplanten verschlüsselten HD-Programme von RTL, Vox, Pro Sieben, Sat 1 und Kabel 1 sei damit „nicht unbedingt“ gewährleistet. Gundall zweifelt zudem die volle Kompatibilität aktueller Receiver gegenüber Set-Top-Boxen mit CI-Plus-Schnittstelle an.
Die bisherige Kritik der Verbraucherschützer an CI Plus auf Grund der Gefahr einer Gängelung des Zuschauers bleibt jedoch bestehen. „Die CI-Plus-Technik bietet den TV-Sendern die Möglichkeit, den heimischen Umgang mit ihren Sendungen besser zu kontrollieren“, so Gundall. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz lehnt HD Plus auch wegen der „zuschauerunfreundlichen Eigenschaften“ von CI Plus ab. [mh]
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