TV-Veranstalter kritisieren Ultra-HD-Ansatz des DVB-Konsortiums

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Erst vor wenigen Wochen hat das DVB-Konsortium die erste Phase der Spezifikationen für TV-Übertragungen im Ultra-HD-Standard veröffentlicht. Dieser Ansatz wird nun von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) als unbefriedigend kritisiert. Für eine geplante Weiterentwicklung zu 1080p-Übertragungen sei dieser nicht geeignet.

Ultra HD soll in den kommenden Jahren Full HD als den besten Bildstandard für TV- und Videoübertragungen ablösen. Doch derzeit steckt die Technologie noch in den Kinderschuhen. Die Europäische Rundfunkunion (EBU), der unter anderem die deutschen Rundfunkhäuser von ARD und ZDF angehören, hat nun ein erstes Positionspapier zum Thema Ultra HD abgegeben und zeigt sich darin ernüchtert über die bisherigen Ansätze.Höhere Auflösung allein reicht den Sendern nicht

 
So seien Ultra HD und 4K zwar derzeit interessant für die Produktion, da unter anderem auch HD-Material aus Ultra-HD-Aufnahmen extrahiert werden könnte, weniger aber für die Übertragung von TV-Programmen. Dabei verweist die EBU auf die jüngst vom DVB-Konsortium festgelegten Spezifikationen für TV-Übertragungen in Ultra HD. Das Konsortium hatte dabei zunächst eine erste Phase für UHD-Ausstrahlungen von TV-Sendern ins Auge gefasst. In den Spezifikationen dieser Phase 1 werde laut EBU fast ausschließlich die höhere Auflösung von 2160p (3840 × 2160 Pixel)berücksichtigt. Weitere Parameter wie eine höhere Bildrate, eine höhere Dynamik, der größere Farbraum sowie die verbesserte Audiowiedergabe würden bislang jedoch keine Rolle spielen.Zwischenschritt soll 1080p sein

 
Nahezu alle Parameter abseits der höheren Auflösung von 3840 × 2160 würden erst in Phase 2 der Spezifikationen eine Rolle spielen. Noch nicht standardisiert sei daher auch, wie ein möglicher 1080p-basierter HD-Service unter Zuhilfenahme von UHDTV-Parametern mit Ausnahme der höheren Auflösung aussehen könnte. Gerade eine solche Option für Übertragungen in 1080p sei jedoch für viele Rundfunkveranstalter eine attraktive Option. Aus Sicht der EBU und vieler ihrer Mitglieder ist der Umstieg von 720p auf 1080p ohnehin der nächste logische Schritt für die Entwicklung von TV-Übertragungen. Die EBU schlägt vor, dass dieses Anliegen bei einer Weiterentwicklung der Spezifikationen berücksichtigt werden sollte.
 
Den aktuelle Ultra-HD-Ansatz erachtet die Rundfunkunion als unbefriedigend. Die verabschiedeten Spezifikationen werden aus ihrer Sicht nur wenig Anklang bei den Rundfunkveranstaltern finden. Ein Ultra-HD-Fahrplan für Europa sei somit noch immer nicht definiert. Die EBU-Mitglieder wollen sich nun für ein zufriedenstellendes Ergebnis bei der Festlegung der Spezifikationen für Phase 2 einsetzen. [ps]

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36 Kommentare im Forum
  1. Warum wartet die EBU eigentlich auf das Konsortium aus den USA? Sollte die EBU nicht einfach selbst voran gehen und eine eigene Spec für 1080p-HDTV entwickeln? Die meisten Haushalte haben doch 1080p-fähige Displays. Vielleicht spielen die Tuner/Receiver nicht mit, aber das tun sie auch mit UHD nicht. Statt dessen wird abgewartet, was die da drüben über dem Atlantik aushecken... natürlich ist das doch zu spät.
  2. AW: TV-Veranstalter kritisieren Ultra-HD-Ansatz des DVB-Konsortiums Zitat: "Weitere Parameter wie eine höhere Bildrate, eine höhere Dynamik, der größere Farbraum sowie die verbesserte Audiowiedergabe würden bislang jedoch keine Rolle spielen." Das ist falsch - die DVB-Fachleute haben für DVB UHD Phase 1 neben der UHD-Auflösung auch eine erhöhte Farbdynamik von 10 bit vorgesehen, wie in mehreren Internet-Portalen zu lesen war. Da scheint in der EBU mal wieder das "720p-Gen" eine Rolle zu spielen...
  3. AW: TV-Veranstalter kritisieren Ultra-HD-Ansatz des DVB-Konsortiums Die EBU Mitglieder sind sich schon jetzt bei 720p bzw. 1080i nicht einig, wie sollen sie sich bei UHD einig sein? ARD/ZDF sind sich derzeit wohl nur einig darin, dass man möglichst mittelfristig von UHD gar nichts wissen will, man ist mit 720p schon überfordert.
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