Der japanische Unterhaltungselektronik-Riese Toshiba hat am Montag auf dem Branchentreff Ceatec in Tokio wie angekündigt die weltersten 3-D-Fernseher vorgestellt,die räumliche Bilder ohne spezielle Brillen erlebbar machen.
Aufgrund der aufwendigen Technik müssen Verbraucher zunächst auf gewohnte Heimkino-Dimensionen verzichten. Die Regza-GL1-Serie kommt mit Diagonalen von 30 bzw. 51 Zentimetern (12/20 Zoll) zunächst eher kleinformatig daher. Ab Dezember sollen beide Modelle zunächst auf dem japanischen Markt erhältlich sein.
Über die eingesetzte 3-D-Technik verriet der Hersteller wenig aufschlussreich, dass ein in das Display integriertes Bildsystem auf Basis einer senkrecht positionierten linsenförmigen Folie zum Einsatz kommt. Es soll flüssige, natürlich wirkende Bilder ermöglichen und auch 2-D-Content durch Errechnung von neun Parallelbildern räumlich erscheinen lassen. Das Resultat sei eine qualitativ hochwertige 3-D-Darstellung aus sämtlichen Blickwinkeln innerhalb eines zunächst nicht näher definierten Betrachtungsbereichs.
Als Basis kommt ein LED-hinterleuchtetes LCD-Panel zum Einsatz, das den Zuschauer dicht vor den Bildschirm zwingt. Als optimale Betrachtungsdistanz nennt Toshiba 90 Zentimeter beim 20-Zoll-Modell bzw. 65 Zentimeter beim 12-Zoll-Display. Auch das Kontrastverhältnis fällt mit 500:1 eher niedrig aus. Die Auflösung liegt beim 20GL1 immerhin noch bei 1 280 x 720 Pixeln, beim kleineren 12GL1 hingegen bei nur 466 x 350 Bildpunkten, was HD-Erlebnisse verwehrt.
Im Inneren des Geräts sorgt die „Cell Regza“-Engine, die in ähnlicher Form auch in Sonys Playstation 3 zu finden ist, für die fließende Berechnung der räumlichen Videoinformationen. Toshiba kündigte an, sich an den Ansprüchen der Verbraucher zu orientieren und zeitnah auch größere 3-D-Fernseher in den Markt zu bringen. Diese sollen dann allerdings wieder den Einsatz von Shutter-Brillen als Sehhilfe notwendig machen.
Zum Preis der neuen 3-D-Zauberer machte der Hersteller keine Angaben. US-Branchendienste hatten zuvor „mehrere tausend Dollar“ als mögliche Hausnummer ins Spiel gebracht (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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