Studie: Moderne Flat-TVs landen weltweit schneller auf dem Schrott

Die rasante technische Weiterentwicklung im TV-Bereich führt laut einer aktuellen Marktstudie von DisplaySearch dazu, dass Verbraucher ihre Fernseher schneller als jemals zuvor durch neue Modelle ersetzen.

Wie das Unternehmen am Donnerstag im kalifornischen Santa Clara anlässlich der Präsentation seiner Untersuchung „Global TV Replacement“ darlegte, würden Geräte heute deutlich häufiger getauscht. Alte Röhrengeräte wären in der Vergangenheit zwischen 10 und 15 Jahre lang im Einsatz gewesen, aktuelle Flat-TVs dagegen kaum länger als fünf. Dabei unterschiede sich das Konsumverhalten in den einzelnen Märkten trotzdem wesentlich. So seien in Indien kleinformatige Röhrenfernseher nach wie vor gefragt, während auch der Flat-TV-Markt boome. Hier zeichne sich eine Zweiklassen-Gesellschaft ab.

In Italien sei dagegen in vielen Fällen das Esszimmer oder die Küche der Mittelpunkt des sozialen Lebens. Entsprechend würden die Großfamilien hier zusätzliche Fernseher aufstellen und verfügten nach den Vereinigten Staaten über den zweithöchsten Wert der TV-Geräte pro Haushalt. Dagegen falle in Russland die durchschnittliche Bilddiagonale auffallend niedrig aus, weil die meisten Bürger in kleinen Wohnungen oder Apartments lebten. Dagegen gelte es in China als Statussymbol, mit einem großen Fernseher aufzutrumpfen.

Als Gründe für den häufigen Austausch von Fernsehern ermittelte Display Search gleich mehrere Kriterien. Neben dem Umstieg auf flachere Gehäuse spiele dabei auch der HD-Umstieg oder die bessere Bildqualität weltweit eine entscheidende Rolle. Der Ersatz defekter Altgeräte sei dagegen eher vernachlässigbar. Interessanterweise rangieren dagegen Internet-Funktionen oder 3D-Darstellung bei den Gründen für eine Neuanschaffung eher auf den hinteren Plätzen. Beim Neukauf dominiere zudem das Thema Preis.

Nicht ganz unwichtig ist laut den Forschern auch die Marke. Gerade in Japan blieben die Kunden einem einmal gewählten Hersteller in der Regel treu. Durch die zunehmende Zahl von Anbietern in der Flat-TV-Ära sei in anderen Märkten allerdings eine größere Wechselfreudigkeit zu beobachten. Für die repräsentative Studie wurden insgesamt 14 000 Verbraucher in 14 Ländern befragt. [ar]