Der Großteil der Deutschen verwendet zum Spielen immer noch den Computer. Erst danach folgen Smartphone und Spielkonsole. Ein Nischenmarkt sind Computerspiele längst nicht mehr. Die Zahlen dazu legt eine aktuelle Studie vor.
Spielekonsolen gehören zu den großen Wachstumstreibern in der Spielebranche, doch der PC hat einer aktuellen Studie zufolge noch immer die Nase vorn. Über die Hälfte (55 Prozent) der Gamer in Deutschland nutzen den Personal Computer regelmäßig zum Spielen, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Den Laptop gaben demnach 42 Prozent als bevorzugte Spieleplattform an, gefolgt vom Smartphone (39 Prozent). Konsolen wie die Xbox von Microsoft, die Playstation von Sony oder Nintendos Wii favorisieren dagegen nur ein Viertel der Befragten.
Außerdem ergab die im Juli durchgeführte Umfrage, dass Computerspiele längst kein Nischenmarkt mehr sind. Demnach spiele die Hälfte der Menschen in Deutschland regelmäßig. Das zeigt auch das Interesse an der Spielemesse Gamescom, die vom 5. bis 9. August in Köln stattfindet. Schon zwei Wochen vor Beginn waren Tagestickets für Privatbesucher ausverkauft.
Der Branchenverband BIU hatte vor einigen Tagen einen positiven Ausblick für das laufende Jahr gegeben. In der ersten Jahreshälfte seien mit Spielen für PC, Konsole, Handheld, Tablet und Smartphone 534 Millionen Euro umgesetzt worden. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von 3 Prozent.
Spiele für Konsolen legten sogar um 16 Prozent zu. Microsoft und Sony haben ihre neuen Konsolen seit 2014 im Handel. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr zwar um über 30 Prozent, doch der Absatz der Geräte blieb zunächst stabil. Das dürfte sich nun langsam ändern. Der BIU rechnet für dieses Jahr mit einem Zuwachs im niedrigen einstelligen Bereich.
Nur Spiele aus der Cloud, die per Streaming auf den Rechner kommen, bleiben laut einer Studie der Wirtschaftsprüfer PwC noch ein Nischenmarkt in Deutschland. Bis 2019 werde der Umsatz auf 17,5 Millionen Euro steigen, weltweit dagegen bereits auf eine Milliarde US-Dollar. Vor allem die nicht ausreichende Internetgeschwindigkeit gaben rund die Hälfte der Nutzer (51 Prozent) in einer Befragung als Hinderungsgrund an.
Auf der Gamescom stellen in diesem Jahr über 700 Aussteller aus mehr als 40 Ländern ihre Neuheiten einem breiten Publikum vor. Im vergangenen Jahr kamen 335 000 Besucher zur Messe. Die Gamescom ist eine der wichtigsten Messen der Branche nach der E3 in Los Angeles, die sich ausschließlich an ein Fachpublikum wendet. [dpa/kw]
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