Sony sieht sich trotz eines weiteren Absatzeinbruchs bei seinen Smartphones auf Kurs, das Steuer in dem Geschäft herumzureißen.
Er sei jetzt sogar zuversichtlicher als Anfang des Jahres, sagte der zuständige Spartenchef Mitsuya Kishida auf der Technik-Messe IFA in Berlin. Das Top-Modell Xperia 1, bei dem Sony den Fokus auf Video-Inhalte und Musik legte, verkaufe sich gut. Auf der IFA stellte Sony das nächste Modell Xperia 5 vor, das mit etwas kompakterer Form vor allem mehr Frauen ansprechen soll.
Im vergangenen Quartal fiel der Verkauf der Sony-Smartphones im Jahresvergleich von zwei Millionen auf nur noch 900 000 Geräte. Der Konzern kappte die Absatzprognose für das noch bis Ende März 2020 laufende Geschäftsjahr von fünf auf vier Millionen Smartphones. Dies gehe allerdings auf sinkende Verkäufe wenig lukrativer Einstiegsgeräte zurück, sagte Kishida. Dadurch habe Sony erstmals nach einer langen Durststrecke wieder einen operativen Gewinn mit Smartphones erwirtschaftet, betonte er. Der war mit eine Milliarde Yen (rund 8,5 Mio Euro) allerdings ziemlich schmal. Sony hatte als Reaktion auf die Probleme auch die Belegschaft in der Sparte halbiert.
Sony ist ein führender Anbieter von Kamera-Sensoren für viele Smartphone-Marken, kämpft aber bei den eigenen Telefonen seit Jahren mit massiven Problemen. In dem Geschäft erobern chinesische Anbieter immer größere Marktanteile. Kishida will von der Stärke von Sony bei professioneller Videoaufnahme und Bildbearbeitung profitieren – der Konzern ist mit seinen Hollywood-Studios ein großer Player im Film- und TV-Geschäft. Auch machte Sony seine Smartphones mit den Controllern der Playstation-Spielekonsolen kompatibel, um Gamer anzulocken. „Sony hat so viele Silos, aber sie werden mit der Zeit zusammenwachsen.“
Er glaube nicht, dass Sony spürbar von den aktuellen Problemen des großen Konkurrenten Huawei im Westen profitieren könne, sagte Kishida. Dafür spiele der japanische Konzern in einer anderen Liga. Auch werde sich Sony zunächst bei Geräten mit dem superschnellen 5G-Datenfunk und faltbaren Smartphones zurückhalten. „Wir können noch so vieles verbessern, bevor wir Displays falten.“ Sony schaue sich die Entwicklung bei der Technologie zwar an – „aber ich bin noch nicht überzeugt“, sagte Kishida.
[dpa/rs]
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