Sharp rechnet mit Gewinnsprung – LCD-TVs als Verlustgeschäft

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Der japanische Elektronikkonzern Sharp rechnet aufgrund der hohen Nachfrage nach Smartphones und Tablet-PCs mit einem unerwarteten Gewinnsprung. Der Produktionsstopp in zwei japanischen TV-Fabriken führe allerdings zu Sonderbelastungen.

Trotzdem geht das Unternehmen laut einer am Freitag verbreiteten Meldung der US-Nachrichtenagentur Reuters (Freitag) für das laufende Geschäftsjahr von einem 23-prozentigen Anstieg des Nettogewinns auf 97 Milliarden Japanische Yen (831,9 Millionen Euro) aus. Für das Bilanzjahr, das bei Sharp am 31. März endet, hatten Analysten laut einer Analyse von Thomson Reuters zuletzt lediglich einen Überschuss in Höhe von 56,8 Milliarden Yen prognostiziert.

Sharp kündigte ferner an, sein LCD-Werk in Kameyama in Westjapan auf die Produktion kleinerer Displays umzustellen, Damit wolle man den wachsenden Bedarf an Bildschirmen für mobile Geräte wie Apples iPad Rechnung tragen, hieß es. Zudem reagiere man auf die erschwerte Marktsituation im klassischen LCD-TV-Bereich, wo der Konzern zuletzt gegen Mitbewerber wie LG und Samsung deutlich ins Hintertreffen geraten war.

„Südkoreanische Firmen verlieren im 30- bis 40-Zoll-Segment massiv Geld“, sagte Sharp-Präsident Mikio Katayama am Freitag bei einer Pressekonferenz in Tokio. Sharp werde sich nicht dem Kampf in einem Markt stellen, bei dem man Verluste schreibe, selbst wenn man als Gewinner daraus hervorgehe.

Aufgrund der Erdbeben in Japan will das Unternehmen für das Quartal zwischen April und Juni 2011 eine außergewöhnliche Abschreibung von 27 Milliarden Yen aufgrund der notwendig gewordenen Produktionsstopps vornehmen. Ursache seien insbesondere Lieferprobleme bei einem für die Produktion zwingend benötigten Spezialgas gewesen.

Laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Nikkei“ verhandelt Sharp derzeit mit dem taiwanesischen Unternehmen Hon Hai Precision über eine gemeinsame CD-Produktion. Katayama wollte diesen zunächst nicht bestätigen, räumte aber ein, man plane eine Zusammenarbeit mit anderen Firmen, um Kosten einzusparen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Sharp mit einer geringfügigen Steigerung des LCD-Absatzes von 14,8 auf 15 Millionen Exemplare. [ar]

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