Scart-auf-HDMI-Adapter: Nützliches Hilfsmittel im Test

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©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

Analoge Anschlussmöglichkeiten an TV-Geräten sind immer seltener, daher schaffen Scart-auf-HDMI-Adapter Abhilfe für alte Videoquellen.

Auch wenn wir unsere Bildquellen längst digital nutzen, so gibt es immer wieder Gelegenheiten, in denen wir mit der analogen Welt von früher konfrontiert werden. Etwa, wenn man alte (zum Beispiel mit einer VHS-C-Videokamera aufgenommene) Familienfilme ansehen möchte. Aber auch den alten Video-Rekorder oder DVD-Player will man vielleicht wieder in Betrieb nehmen, da man noch alte Kassetten mit Aufnahmen hat, die einem wichtig sind. Nicht ganz vergessen wollen wir zudem heute absolut exotische Videoquellen wie einem Laser-Disc-Player.

Zuletzt soll auch der alten DVB-S-Sat-Receiver gedacht werden. Ihr praktischer Nutzen beim alltäglichen Fernsehem­pfang wird zwar immer geringer, aber seit den späten 1990er-Jahren gab es Modelle mit integriertem Festplatten-Rekorder. Die auf ihnen gespeicherten Aufnahmen können bereits ein Vierteljahrhundert alt und inzwischen von historischem Interesse sein.

Scart HDMI Adapter, klein
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – Viele der Konverter-Modelle sind No-Name-Produkte wie diese Variante hier

Was tun mit Scart?

Diesen alten Wiedergabe-Geräten gemeinsam ist die 21-polige, früher weit verbreitete und allzu oft innig gehasste Scart-Buchse. Es ist noch gar nicht so lange her, da besaßen TV-Geräte bis zu vier Stück von ihnen und zusätzlich mindestens einen AV-Eingang mit Cinch-Buchsen. Moderne Fernseher besitzen allerdings nur noch digitale HDMI-Eingänge. Sogenannte Video-Konverter sorgen hier für Abhilfe. Sie gibt es in mehreren Ausführungen und oft für kleines Geld. Wir sind der Frage nachgegangen, was solche Teile taugen und haben zwei in unser Testlabor gebeten. Neben ihrer Handhabung haben wir vor allem Wert auf die Bildqualität gelegt.

Der kleine Scart-auf-HDMI-Adapter

Bei beiden Modellen handelt es sich um No-Name-Produkte ohne Typen-Bezeichnung. Immerhin ist auf der Verpackung beider Geräte als Hersteller Shenzhen yuejiu electronic technology co. ltd. vermerkt. Auf einem zusätzlichen Aufkleber ist der Firmenname (?) AIFHDAUF vermerkt. Der kleinere Konverter ist gerade 7 × 4 × 1,5 cm groß und kostet knapp unter 15 Euro. An der einen Schmalseite ist ein Scart-Kabel von 0,4 m Länge fest angeschlossen. An der gegenüberliegenden Seite ist die HDMI-Ausgangsbuchse eingebaut. An der Vorderseite ist eine Micro-USB-Buchse zur Stromversorgung eingebaut.

Scart auf HDMI Adapter, klein
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – Im Betrieb gehen von dem kleinen Konverter von drei Seiten Kabel ab. Das Teil ist zwar nützlich, aber nicht gerade ein Blickfang

Das kleine Gerät erfordert 5V/1A. Also das, was von jeder Powerbank, den USB-Schnittstellen unserer PCs und USB-Ladegeräten ausgegeben wird. Daneben findet man einen unscheinbaren Schiebeschalter, der mit 720P und 1080P beschriftet ist. Das kleine Gerät wandelt nicht nur analoge in digitale Signale um, sondern skaliert sie auch hoch. Wobei man hier die Wahl zwischen der kleinen, von den öffentlich-rechtlichen Sendern genutzte HD-Variante 720p oder Full-HD mit 1080p hat.

Handhabung

Bei der Inbetriebnahme des Minikonverters kann man nichts falsch machen. Der Scart-Stecker ist am Ausgang der Videoquelle wie einem Video-Rekorder oder etwa einem alten Festplatten-Receiver zu stecken. Weiter braucht es ein heute übliches HDMI-Kabel, mit dem die Verbindung zum Fernseher hergestellt wird. Zuletzt ist noch für Strom zu sorgen und schon kann der Fernsehspaß beginnen.

Bildqualität

Scart HDM Adapter, Bildvergleich
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – Nach dem Auflösungswechsel blendet der Konverter rechts oben die gerade aktive Qualität ein. Im Bild wirkt aber beides gleich

Zur Beurteilung der Bildqualität haben wir den Konverter an einen DVD-Player angedockt, der neben einem Scart- auch über einen HDMI-Ausgang mit 1080-Upscaler verfügt. Diese beiden Ausgänge geben uns die Gelegenheit, die Bildqualität zu vergleichen. Der direkte Sichtvergleich zeigt, dass das mit dem kleinen Konverter gewonnene Digitalbild nicht ganz so brillant ist wie jenes des HDMI-Ausgangs des Players. Insbesondere die Farben wirken blasser. Insgesamt stellt die Bildqualität aber dennoch zufrieden und ist um einiges besser, als wir erwartet hatten. Überrascht hatte uns dennoch, dass sich bei der Darstellung kein Unterschied bemerkbar machte, wenn wir zwischen 720 und 1080P umgeschalteten.

Der große Scart-auf-HDMI-Adapter

Die größere Konverter-Variante ist ein Miniatur-Tischgerät mit einer Größe von 12 × 5 × 2,5 cm. Die Kosten belaufen sich auf knapp unter 30 Euro. Der entscheidende Unterschied zu unserem ersten Testkandidaten ist, dass das größere Modell an der Rückseite nicht nur eine Scart-Buchse, sondern auch einen analogen Cinch-AV-Eingang eingebaut hat.

Scart auf HDMI Adapter, groß
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – An der Rückseite können zwei analoge und eine digitale AV-Quelle angeschlossen werden. Die Umschaltung erfolgt über die obere Select-Taste

Des Weiteren ist ein HDMI-Eingang vorhanden. Ein wichtiges Merkmal, wenn man einen Fernseher mit nur einem HDMI-Eingang besitzt. Auf diese Weise kann etwa das HDMI-Signal des Sat-Receivers durch die kleine Box geschliffen werden. Über die Select-Taste ist lediglich der gewünschte Eingang auszuwählen. Welcher gerade aktiv ist, wird an der Front mit fünf LEDs angezeigt. Eine davon dient als Power-LED, eine weitere ist für die aktive Ausgabe eines Signals zuständig. Weiter sind an der Vorderseite der HDMI-Ausgang und die Stromversorgungsbuchse, diesmal in der neuen USB-C-Norm, eingebaut.

Handhabung

Der größere Konverter ist universeller einsetzbar und gestattet den gleichzeitigen Anschluss zweier analoger Videoquellen. Der Cinch-AV-Eingang wird vor allem beim Andocken einer alten Videokamera wertvolle Dienste leisten. Angesichts dessen, dass an der Front und Rückseite Kabel anzuschließen sind, wird man diesen Konverter gerne aus dem Sichtbereich bringen wollen. Allerdings muss der Select-Knopf jederzeit erreichbar bleiben. Denn mit ihm erfolgt der Wechsel der Eingangsquelle. Auch der HDMI-Durchschleifbetrieb muss damit aktiviert werden. Beim Anschluss der Leitungen ist mehr Achtsamkeit gefordert als beim Mini-Gerät. So kann man leicht die beiden HDMI-Buchsen vertauschen.

Bildqualität

Scart auf HDMI Adapter, Bildvergleich
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – Es fällt auf, dass der große Konverter etwas in das Bild hineinzoomt, was deutlich an der rechten Bildhälfte zu sehen ist, links das DVD-Original

In Sachen Bildqualität sind beide Konverter absolut gleichwertig. Laut der beiliegenden, auch in Deutsch verfassten Gebrauchsanleitung skaliert auch der große Konverter auf 720p oder 1080p hoch. Einen Wahlschalter besitzt das Gerät nicht. Mit welcher Auflösung das via Scart oder Cinch generierte Video tatsächlich ausgegeben wird, liegt im Dunkeln. Am Ende dürfte das sogar egal sein. Denn aus einem SD-Signal lässt sich ohnehin kein vollwertiges HD generieren. Keinen Anlass zur Klage bietet der HDMI-Durchschleifbetrieb. Hier konnten wir absolut keinen Unterschied im Vergleich zum am TV direkt angeschlossenen Receiver feststellen.

Fazit für beide Scart-auf-HDMI-Adapter

Beide Scart-auf-HDMI-Konverter erfüllen ihre Aufgabe zur vollen Zufriedenheit. Im Vergleich zu den ersten Modellen, die schon vor geraumer Zeit auf den Markt gebracht worden sind, hat sich die Bildqualität enorm verbessert und erfüllt alle Erwartungen. Mit den Konvertern wird nicht nur das Bild, sondern auch der Ton in die digitale Welt überführt. Auch hier gibt es keinen Anlass zur Klage. Dazu zählen auch die stabilen Laufeigenschaften, die über den gesamten Nutzungszeitraum ein gleichmäßiges Video liefern. Die Geräte sind damit eine wertvolle Unterstützung, wenn es darum geht, alte analoge Videoquellen auf einem modernen Fernseher sichtbar zu machen.

Text: Thomas Riegler / Redaktion: Felix Ritter

27 Kommentare im Forum
  1. Kein Wunder, die billigen Dinger können kein RGB. Das ist nicht überraschend. Die Auflösung reicht ja nicht mal für 720p also ist sie bei 1080p auch nicht besser.
  2. Typischer E-Schrott aus China, der pro Tag mit Hunderten von randvollen Containern in Europa angelandet wird und den nun wirklich kein Mensch braucht, dazu vor allem ökologisch für den Planeten eine immer größer werdende Katastrophe ist, Stichwort Microplastik in allen Lebensbereichen.
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