Samsung SUHD-TV im Test (5. Teil): UHD- und HDR-Quellen im Blick

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Die Bildqualität eines Ultra-HD-Fernsehers lässt sich abschließend nur beurteilen, wenn auch die Bildquellen mitspielen. Mit Ultra-HD- und UHD-HDR-Videos konnten die Testredakteure des HDTV Magazins Samsungs JS9590 richtig ausfahren.

Mit seiner Bildverarbeitung ist Samsungs SUHD-TV JS9590 seiner Zeit voraus, denn aktuell sind Ultra-HD-Videos oder gar UHD-HDR-Inhalte Mangelware. Testlaborleiter Christian Trozinski kann Ihnen dennoch Einblicke in die Darstellungsqualität der Zukunft geben:
 
„Samsungs JS9590 kann nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis mit einer umfangreichen UHD-Unterstützung punkten. Über die integrierten Sat-Tuner können die UHD-Testkanäle empfangen und fehlerfrei dargestellt werden, über HDMI ist UHD bis 60p möglich, je nach Bildfrequenz in voller Farbauflösung und/oder 10-Bit-Dynamikumfang. Tests mit DVB-T2-Empfang sind bereits erfolgreich im Raum Berlin gelaufen, hier wird es aber wohl trotz HEVC-Codec bei 1080p-Auflösung bleiben. Wie sich UHD im Kabel entwickeln wird, lässt sich aktuell weder vernünftig testen noch vorhersagen.

Auch der integrierte Mediaplayer zeigt sich flexibel: H.264- oder H.265-Dateien in UHD-Auflösung werden anstandslos abgespielt, Kameraaufnahmen mit Datenraten von 50 bis 100 Mbit/s brachten den Fernseher nicht in Verlegenheit. Einzig über den internen Browser ist auf dem Youtube-Videoportal bei 1080p Schluss – ein Update für UHD dürfte mit Sicherheit folgen, laut Handbuch ist der interne Mediaplayer für VP9-Dateien bis UHD 60p geeignet.
 
Mit der UHD-Unterstützung von Amazon Instant Video und Netflix kommt man bei entsprechend schneller Datenleitung vergleichsweise einfach an echte UHD-Inhalte. Die Bildqualität ist dabei stark vom jeweiligen Film bzw. der entsprechenden Serie abhängig – mal ist das Ergebnis sichtbar besser als Blu-ray, mal erkennt man keinen Unterschied. Wichtiger Hinweis: Die Auflösung wird dynamisch gesteuert, spielt Ihre Internetleitung nicht mit, sehen Sie trotz UHD-Videoabruf nur HD-Qualität. Bei Netflix ist zudem das teuerste Abo Grundvoraussetzung für das UHD-Streaming. 
 
Netflix will zeitnah UHD-HDR-Inhalte einführen, dieses Qualitätsoptimum konnten wir bereits mit einem USB-Stick von Samsung testen. Zwei Clips von „Life Of Pi“ und „Exodus“ liegen im HEVC-UHD-Format vor und die HDR-Informationen sind als Zusatzdatenstrom „angekoppelt“. Der JS9590 muss diesen Datenstrom auslesen, um den HDR-Effekt korrekt auf das UHD-Basissignal anzuwenden. Würde der TV seine Sache nicht perfekt machen, würde der HDR-Effekt kurzzeitig aussetzen, d.h. Sie würden dann ein kontrastärmeres Bild sehen.
 
In der Praxis funktioniert die echte HDR-Darstellung sehr gut, in unserem Fall konnten wir UHD-HDR-Szenen von „Life Of Pi“ direkt mit der Blu-ray-Fassung vergleichen. Während der Auflösungsvorteil nur bei kurzen Sitzabständen richtig zur Geltung kommt, sieht man den HDR-Vorteil unabhängig von der Distanz: Helle Bildbestandteile zeigen mehr Bildinformationen und Brillanz. Dabei sollte man keine Show-Effekte erwarten: Der erweiterte Kontrastumfang wird gezielt eingesetzt (Sonne, Mond, Sterne, Lichter, Reflexionen) und nicht jeder Bildinhalt wird zwanghaft mit HDR-Elementen versehen. 
 
Vergleicht die Wiedergabe der Blu-ray-Fassung von „Life Of Pi“ über einen normalen UHD-Fernseher und mittels HDR-Wandlung über den JS9590, so ist die gewandelte Fassung näher am HDR-Original. Im direkten Vergleich fällt aber auf, dass die HDR-Wandlung nicht mehr Details hervorbringen kann und Farben in dunklen Bereichen teilweise zu satt erscheinen – der Kontrastumfang ist jedoch auch hier beeindruckend und gerade die Durchzeichnung in dunklen Bereichen exzellent. Zusätzlich konnten wir noch Ausschnitte von „Exodus“ in HDR bewundern, was nicht minder beeindruckend ausfiel, mangels verfügbarer Blu-ray-Fassung können wir aber keine Vergleiche ziehen.
 
Vergleicht man die Farbdarstellung der HDR- und Blu-ray-Fassung von „Life Of Pi“ fällt einmal mehr auf, dass es die eine farblich korrekte Filmfassung nicht gibt, sondern je nach Format unterschiedliche Interpretationen des Kino-Originals vorliegen. Ähnliche Erfahrungen konnte man in der Vergangenheit mit Sonys „Mastered-in-4K“ Blu-rays sammeln. Es ist somit durchaus legitim, auch mit herkömmlichen Blu-rays die Farbraumerweiterung des JS9590 hinzuzuschalten, um das Kontrastpotenzial des Fernsehers auszureizen.
 
Keine Frage, wenn es nach uns geht, könnte die UHD-Blu-ray mit UHD-HDR-Qualität sofort starten, um den JS9590 richtig auszureizen. Leider wird es noch einige Monate dauern, bis der Blu-ray-Nachfolger wirklich spruchreif ist. Bis dahin muss man sich mit der HDR-Konvertierung (und voraussichtlich ein paar HDR-Videos von Netflix) begnügen und dem Gefühl, mit dem JS9590 der Zeit voraus zu sein.“[ct]

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