Eine Woche lang haben wir im Testlabor Samsungs JS9590 hinsichtlich der Bildqualität und UHD-Funktionen überprüft, Zeit um Bilanz zu ziehen und die Leistungen des Fernsehers einzuordnen.
In den letzten zehn Jahren haben wir eine Menge beeindruckender Fernseher getestet: Pioneers KRP500, Sharps XS1, Toshibas ZL1, Philips‘ PFL9956, LGs EC930V, Sonys X9505B, Panasonics AXW904 und viele, viele weitere High-End-TVs, die abseits des Massenmarktes Maßstäbe im Bereich der Bildqualität setzten. Nun ist also Samsung an der Reihe, um den Markt mit dem JS9590 aufzumischen.
Wirklich überraschend kam diese Entwicklung für uns nicht: Bereits in den letzten zwei Jahren konnten wir Samsungs 85S9 und 105S9W testen, die dank Direct-LED-Technik ebenfalls eine hervorragende Bildqualität aufweisen. Der 65JS9590 bringt diese Leistungen (und noch mehr) nun erstmalig in den vierstelligen Preisbereich. Damit Sie sich objektiv einen Überblick über all die Punkte verschaffen können, die uns im Test gefallen und weniger gefallen haben, haben die wichtigsten Vor- und Nachteile noch einmal übersichtlich zusammengefasst.
Ein wichtiger Hinweis für alle Forenuser: Samsungs JS9590 wird anhand von Fotoaufnahmen sehr leicht zu kritisieren sein, was schlicht und ergreifend daran liegt, dass die eingesetzte Bildtechnik nicht besonders gut mit Langzeitbelichtungen von Kameras harmoniert (Stichwort Halo-Effekte durch das Local Dimming) – hier haben OLED- und Plasmafernseher die Nase vorn. Alle, die sich wirklich für Samsungs SUHD-Fernseher interessieren, sollten deshalb nicht vorschnell auf Basis von Fotoaufnahmen urteilen, sondern sich die Fernseher mit eigenen Augen ansehen.
Dass Samsung in allen drei Bildbereichen (Schärfe, Farben, Kontrast/Helligkeit) Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr erzielen kann, zeigt deutlich, dass es beim Thema SUHD vor allem um Technik und Inhalte geht. Ob der JS9590 als der beste LED-LCD-Fernseher aller Zeiten, oder als Übergangslösung für eine gänzlich neue Bildtechnologie in die Geschichtsbücher eingehen wird, darüber können wir nur spekulieren. Eines können wir aber mit Gewissheit sagen: Mit dem JS9590 kauft man zusätzlich das gute Gefühl, um von zukünftigen Weiterentwicklungen im Bildbereich profitieren zu können.
Das hat uns an Samsungs SUHD 65JS9590 gefallen:
- Superbe Bildbrillanz, hoher Bildkontrast, satte Farben
- UHD, High Dynamic Range und 10 Bit Panel erstmals in einem Gerät vereint
- Bei korrekter Sitzposition überragende Filmdarstellung
- Sehr gute Schärfedarstellung auch in Bewegung
- Neuer Schärfefilter arbeitet effektiver als in den Vorjahren
- Verhältnismäßig gleichmäßige Ausleuchtung, keine störenden Verfärbungen sichtbar
- Exzellente Durchzeichnung in dunklen und hellen Bildbereichen
- HDR-Konvertierung, Local Dimming und Farbraumerweiterung sehr überzeugend
- Mit HDR-Konvertierung und reduziertem Hintergrundlichtregler auch für Plasma-Fans geeignet
- Spielt viele UHD-Formate ab, darunter HEVC und VP9, UHD-TV-Empfang
- Netflix und Amazon in UHD (je nach Verfügbarkeit auch HDR)
- UHD-, 60p-, 4:4:4-Signalannahme an allen HDMI-Eingängen möglich
- Leistungsstarker Browser, Youtube-Videos in 1080p abspielbar
- Erweiterungsschnittstelle, One-Connect-Box austauschbar
- Kontrastfilter im Vergleich zu Vorjahres-Curved-Modellen verbessert
- Bildformat lässt sich jetzt stufenlos verzerren und anpassen
- Frequenzgang der internen Lautsprecher reicht überraschend tief hinunter
- Vergleichsweise energieeffizient
- Im Spielemodus sehr niedrige Eingabeverzögerung
Das hat uns an Samsungs SUHD 65JS9590 weniger gefallen:
- Enorm eingeschränkter Blickwinkel im Vergleich zu OLED oder Plasma
- Ohne Local-Dimming sichtbares Clouding
- Mit Local Dimming können Halo-Effekte auftreten
- Voreinstellung des „normalen“ Farbraums etwas unpräziser als in den Vorjahren
- Farbkonturen in Testbildern über HDMI zugespielt unsauberer als über USB-Mediaplayer (nicht abschaltbares Bildprocessing bei HDMI-Signalverarbeitung am Werk)
- Zwischenbildberechnung des Testmusters zeigte teilweise Aussetzer im Filmbetrieb (sehr selten)
- Neu abgestimmter Rauschfilter greift zu aggressiv ein (abschaltbar)
- Simulierter Raumklang und Audiodynamiksteuerung noch nicht überzeugend abgestimmt
- Youtube im Browser noch nicht in UHD-Qualität abrufbar
- Mauszeigersteuerung noch nicht optimal gelöst (letzte Position wird gespeichert, was irritiert)
- Bedienung zum Testzeitpunkt noch zäh (mit gefüllter Sat-TV-Senderliste)
- Optionen wie Sendereinrichtung, Spielemodus und Öko-Sensor regelrecht versteckt
- Enttäuschende 3D-Darstellung (HDR-Konvertierung deaktiviert), keine 3D-Brillen beiliegend
- Spiegelungen erscheinen durch die Bildkrümmung verzerrt
[ct]
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