Die Zukunft des deutschen TV-Herstellers Metz ist gesichert. Insolvenzverwalter Joachim Exner ist es gelungen, zwei Investoren für das Unternehmen zu gewinnen. Diese haben zugesagt, den Betrieb am Standort Zirndorf langfristig aufrecht zu erhalten. Damit können auch viele Beschäftigte aufatmen.
Ende 2014 war Metz in die Insolvenz abgerutscht, konnte aber immerhin den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten, sodass Produktion, Service und Vertrieb weiterliefen. Damit war eine wichtige Voraussetzung erfüllt, um einen Investor zu finden und den Konzern letztendlich zu retten. Dies ist dem Insolvenzverwalter Joachim Exner nun Ende April gelungen. Wie der Konzern am Dienstag bekannt gab, wurde der Geschäftsbetrieb an zwei Investoren verkauft, die zugesagt haben, den Betrieb am Standort Zirndorf aufrecht zu erhalten.
Die TV-Sparte von Metz hat der chinesische Elektronik-Konzern Skyworth erworben, der zu den zehn international führenden TV-Herstellern gehört und gleichzeitig Marktführer in China ist. Aufgrund des internationalen Wachstumskurses, den Skyworth seit Jahren verfolgt, ist das Unternehmen besonders an Zukäufen interessiert, um neue Märkte zu erschließen. Skyworth plant, die Marke Metz zu stärken und auszubauen sowie diese gleichzeitig als Hub zur Erschließung des europäischen Marktes zu nutzen. Zudem übernimmt das Unternehmen 152 der verbliebenen 219 Mitarbeiter und sorgt somit dafür, dass circa 70 Prozent der Arbeitsplätze im TV-Segment erhalten bleiben.
Die Blitz- und Kunststoffsparte hat die Daum-Gruppe übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in der Region ist ein international tätiger Hersteller von innovativen Antriebslösungen im Bereich der Elektromobilität und setzt dabei auf den Standort Deutschland. Mit der Übernahme von Metz sichert sich die Daum-Gruppe dabei nicht nur wichtiges Know-how für ihr weiteres Wachstum, sondern erweitert gleichzeitig ihr Produktportfolio. Auch Daum übernimmt 146 von 174 Mitarbeitern, sodass in der Blitz- und Kunststoffsparte fast 85 Prozent der Arbeitsplätze erhalten bleiben. Beide Gläubiger haben dem Verkauf bereits zugestimmt, Betriebsübergang in der TV-Sparte ist am 1. Juni, für die Kunststoffsparte ist der 1. Mai geplant.
Besonders erfreulich ist, dass der Standort Zirndorf und der Großteil der hiesigen Arbeitsplätze erhalten bleiben. „Mit Skyworth und Daum hat Metz jetzt zwei starke Partner an seiner Seite, die über eine klare Vision und einen langen Atem verfügen“, so Insolvenzverwalter Exner. Selbst den Arbeitnehmern, die nicht übernommen werden können, werde ein gutes Angebot unterbreitet: Sie können in eine Qualifizierungsgesellschaft eintreten und erhalten so eine neue Perspektive – was in einem Insolvenzverfahren die absolute Ausnahme ist. Letztendlich hat Metz den Sprung in die Zukunft geschafft, was ohne den Einsatz der Mitarbeiter, die den Geschäftsbetrieb vollumfänglich aufrecht erhalten haben, nicht möglich gewesen wäre. [ag]
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