Bessere Pixel statt einfach nur mehr Pixel will Panasonic 2014 bieten und integriert dafür wesentliche Bildvorteile der 2013er-Plasma-TV-Modelle in die 2014er-High-End-LCD-TVs.
Angefangen bei den eigenen Technologien für die HEVC-Decodierung bis hin zur Überarbeitung von Farbfiltern, Ansteuerelektronik und LED-Beleuchtung: 2014 bleibt bei Panasonic kein Baustein auf dem anderen.Gebogene OLEDs
Um zwei Themen macht Panasonic derzeit einen Bogen: Gebogene OLED-Fernseher in konkaver und konvexer Ausführung werden zwar gezeigt, massenmarkttauglich ist deren Fertigung aber noch nicht. Auch beim Thema der gebogenen Bildfläche verhält sich Panasonic konservativ, ließ auf der Pressekonferenz aber durchblicken, dass man auf den Designzug aufspringt, wenn sich der Markt in diese Richtung bewegt.
Drei High-End-LCD-Serien
Die Nachfolgeserie des letztjährigen UHD-Topmodells WT600 lautet AXW804 und erscheint in den Bildgrößen von 50 bis 65 Zoll. Neben HDMI-2.0- und Displayport-Schnittstellen sowie einem HEVC-Decoder ist auch HDCP 2.2 an Bord. In Sachen Bildqualität verbessert Panasonic die Panelansteuerung, bietet eine Farbraumerweiterung und stellt einen gezielten Helligkeitsabgleich in 32 Zonen in Aussicht. Panasonic spricht von einer LED-Hintergrundbeleuchtung, allerdings bleibt abzuwarten, ob es sich wirklich um ein echtes LED-Backlight oder ein Edge-LED-Verfahren wie beim WT600 handelt. Die Topserie der Full-HD-Klasse namens ASW804 bietet wiederum ein blickwinkelstabiles IPS-Panel mit Local Dimming (voraussichtlich über Edge-LED-Beleuchtung) inklusive verbesserter Durchzeichnung in dunklen Bildbereichen und einen erweiterten Farbraum.Der König unter den TVs
Für den krönenden Abschluss des TV-Jahres 2014 sorgt das 65-Zoll-Modell der AXW904-Serie, das UHD-Auflösung mit echter LED-Hintergrundbeleuchtung (128 Dimming-Zonen in 16×8 Clustern) und blickwinkelstabiler IPS-Technik kombiniert. Die erweiterte Farbraumdarstellung und verbesserte Präzision bei der Schwarzdarstellung sind direkte Einflüsse der ehemaligen Plasma-TV-Entwicklung. Bereits in diesem frühen Entwicklungsstadium lässt sich positiv auf Panasonics Bemühungen blicken, denn solch ein kontraststarkes helles Bild ohne auffällige Halo-Effekte gab es im LED-LCD-Segment schon lange nicht mehr zu bewundern. Zudem wirkt sich die direkte LED-Beleuchtung positiv auf die Bildausleuchtung aus und die optionale erweiterte Farbraumdarstellung wird behutsam eingesetzt, um Hauttöne oder Farbabstufungen nicht unnötig zu verfremden. Wir können es kaum erwarten, bis der AXW904 im Herbst im Fachhandel erhältlich sein wird – mit Ausnahme von OLED-TVs stellt dieser Fernseher das Thema Bildqualität derzeit wie kein anderes Modell zur Schau.
Auf Nachfrage, was mit den Top-Modellen des letzten Jahres passiert, erhielten wir die überraschende Nachricht, dass die Plasmaserien VTW60 und ZT60 sowie die LED-LCD-Serien DTW60 und WTW60 2014 fortgeführt werden – solange der Vorrat reicht versteht sich. Ein Blick in den aktuellen Produktkatalog fördert deshalb manch kuriose Herstellerangabe zutage: So bietet der letztjährige WTW60 eine bessere Benotung im Bereich der Bewegtbildschärfe als sämtliche 2014er-TVs, was schlicht damit zusammenhängt, dass Panasonic 2014 keine nativen 200-Hertz-LCD-Panel mehr einsetzt. Dafür ist Panasonic allerdings im UHD-Segment nicht zu Kompromissen bereit und liefert im Gegensatz zur Konkurrenz keine 50-Hertz-Panels in der UHD-Serie aus.
Sat-IP integriert
Erstmals stattet ein TV-Hersteller seine TV-Modelle mit Sat-IP-Unterstützung aus: Panasonic-TVs der Serien ASW504 bis AXW904 (Ausnahme ASW600-Serie in weißer Ausführung) dienen als Client für den drahtlosen TV-Empfang. Dem nicht genug, stehen bei Modellen ab der ASW754-Baureihe Twin-Tuner für alle Empfangswege sowie zwei CI-Plus-Slots zur Verfügung. Ausgebaut hat Panasonic das TV-Streaming: Mit der bekannten TV Remote 2 App rufen Sie den TV-Videostream des Fernsehers über das Mobilfunknetz ab oder senden umgekehrt Fotos und Videos von überall auf der Welt zum Gerät.
Ihre Familienmitglieder werden dank der neuen „Info Bar“ automatisch über eintreffende Nachrichten oder Fotos informiert, hierbei erkennt der Fernseher Personen im Stand-by-Betrieb und startet die Infoleiste in einem energiesparenden Modus. Wer das volle Potenzial der Nutzererkennung ausschöpft, bekommt ausschließlich seine Lieblingsinhalte präsentiert, ganz gleich, ob es sich dabei um ein TV-Programm oder Internetinhalte handelt. Panasonic ordnet im „My Stream Program Guide“ alle Lieblingsinhalte innerhalb einer Bildwand an und ein Klick auf die Grafiken genügt, um zum Wunschprogramm zu wechseln.
Blu-ray und 4K
Die schlechte Nachricht: Natives 4K wird es im Blu-ray-Bereich auch dieses Jahr nicht geben. Die gute Nachricht: Panasonic bringt mit dem BDT700 einen in Aluminium gekleideten High-End-Player auf den Markt, der sämtliche Inhalte bis zur 4K-Auflösung mit 50 bzw. 60 Bildern pro Sekunde wandelt. Gleich vier 32-Bit/192kHz-Wandler sorgen für den guten Ton, wahlweise können Sie zwei Displays über den doppelten HDMI-Ausgang speisen. Mehrwerte durch 4K sieht Panasonic vor allem im Aufnahmebereich: Mit der neuen Fotokamera Lumix DMC-GH4 filmen Sie mit 25 Bildern pro Sekunde in 4K-Auflösung, so dass später Kamerafahrten durch das Bild bzw. Vergrößerungen in Full-HD-Auflösung durchgeführt werden können. Alternativ ziehen Sie einfach ein 4K-Einzelbild aus dem Videostream heraus und veröffentlichen es als 8-Megapixel-Foto. Panasonic forciert Bildqualität
Dass der Plasmaabschied scheinbar an Panasonics Ehre kratzt, merkt man insbesondere der Entwicklung des High-End-TV AXW904 an: Erstmals kommen bei einem Panasonic-LED-LCD Bildverarbeitungsmechanismen zum Einsatz, die ursprünglich für die Plasmatechnik erdacht wurden. Selbst im Bereich des Decodierens von Videoinhalten will Panasonic noch mehr Qualität aus dem Quellmaterial herausholen und setzt dabei konsequent auf Eigenentwicklungen. Ob all diese Bestrebungen am Ende wirklich für die beste Bildqualität am Markt sorgen, bleibt abzuwarten, Lust auf mehr macht Panasonics AV-Lineup aber schon jetzt. Bei den Serien AXW904 und ASW804 setzt Panasonic übrigens auf passive 3D-Wiedergabe mittels Polfilter-Verfahren.
[Christian Trozinski]
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