Panasonic OLED TV JZW2004 – Vergleich mit Hollywood-Profimonitor

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Das HDTV Magazin 4.2021 hat das neue OLED Flaggschiff von Panasonic getestet, den Panasonic TX-55JZW2004. Im neuen Video präsentiert die Redaktion zudem einen Bildvergleich zwischen dem Panasonic OLED-TV JZW2004 und einem Hollywood-Studiomonitor, dem Sony BVM-HX310.

Zugegeben: Einen HDR-Studiomonitor von Sony im Wert von mehr als 30 000 Euro mit einem Fernseher von Panasonic zu vergleichen, der lediglich ein Zehntel des Preises kostet, erscheint wie ein gewagtes Experiment. Allerdings verfolgen beide Hersteller ein vergleichbares Ziel: Filmbilder originalgetreu darzustellen. Der Studiomonitor BVM-HX310 ist durch die Dual-IPS-Technologie in der Lage, das Hintergrundlicht pixelgenau zu filtern und Kinobilder mit einem extrem hohen Dynamikumfang abzubilden. Hellste Leuchtpunkte lassen sich vor einem pechschwarzen Hintergrund darstellen und dies ohne künstliche Aufhellungen zu erzeugen. Der Panasonic Fernseher JZW2004 erzeugt durch die OLED-Technologie Licht ­pixelgenau, was ebenfalls optimale Schwarzwerte und brillante HDR-Details sicherstellt. Dennoch ist die exakte Bildabstimmung kein Selbstläufer: Viele Fernseher neigen zu einer Überbelichtung von Details oder unterschlagen diese in dunklen Bildbereichen. Feinste HDR-Abstufungen und unterschiedliche Farben originalgetreu wiederzugeben, ist eine nicht minder wichtige Voraussetzung, um den echten Filmlook im Wohnzimmer nachzuempfinden. 

Aus Sicht der Produktion

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Um die Rohdaten einer Kameraaufnahme nachzubearbeiten und die finalen HDR-Bilddaten zu kreieren, ist der Studiomonitor BVM-HX310 von Sony ideal. Nur durch den betriebenen technischen Aufwand inklusive einer aktiven Kühlung wird bei diesem Profi­gerät sichergestellt, dass HDR-Bilder konstant mit der gleichen Intensität und Farbtreue wiedergegeben werden können. Das Colour-Grading, also die charakteristische Farbgebung eines Films, erfordert stundenlange Arbeiten an einer einzigen Szene. Während ein Fernseher die finalen HDR-Bilder in einem Rutsch präsentiert, arbeiten die Macher meist Standbild für Standbild am HDR-Look. Der BVM-HX310 läuft somit kontinuierlich auf Höchstleistung und meistert diese Aufgabe mit Bravour: Selbst wenn sämtliche Pixel gleichzeitig auf Maximalniveau aufleuchten, ist der Monitor dazu ohne zeitliche Einschränkungen in der Lage. Jeder OLED-Fernseher dimmt Standbilder hingegen automatisch nach einigen Minuten herunter, um die Energieaufnahme und Wärmeentwicklung zu drosseln und Nachleuchteffekte zu unterbinden. Doch weshalb vergleichen wir den BVM-HX310 dann nicht mit einem LED-LCD-TV? Eine pixelgenaue Kontrolle ist mit LCD-Fernsehern (auch QNED, QLED) nur in einem begrenzten Dynamikumfang möglich: Der native LCD-Panelkontrast beträgt dabei in der Regel zwischen 1 000:1 bis 5 000:1 – also nur einen Bruchteil des Pixelkontrasts des BVM-HX310 (deutlich mehr als 100 000:1). Da Kinofilme den Schwerpunkt auf dunkle Bildbereiche legen, sind die Kontrastdefizite mit LCD-TVs sichtbar: Das Licht der einleuchtenden LEDs erzeugt Aufhellungen, was die Bilddynamik einschränkt. Um dieses Problem auszumerzen, setzen LCD-TV-Hersteller im Premium-Segment auf ein Direct-LED-Backlight mit Local Dimming, doch im Zuge der LED-Zonen-Ansteuerung ergeben sich Abweichungen im Vergleich zum Eingangssignal. Statt kleinste HDR-Lichter strahlend hell darzustellen, werden Leuchtpunkte oftmals matt wiedergegeben, um Aufhellungen im Schwarz zu vermeiden. Ebenfalls zu erkennen sind künstliche Kontrastverstärkungen und Farbabweichungen im Zuge des Local Dimmings. Kurzum: Will man den HDR-Filmlook des BVM-HX310 bestmöglich erreichen, kommt man um ein Display mit selbstleuchtenden Pixeln nicht herum und diese Qualitäten liefert im TV-Segment aktuell nur die OLED-Technologie.

Aus Sicht des Erlebniskinos

Ein Fernseher wie der JZW2004 muss keinesfalls die Leistungsgrenzen des Studiomonitors erreichen: Statt auf eine kontinuierliche Höchstleistung kommt es vor allem darauf an, dass die Bildvoreinstellungen mit dem Eingangssignal übereinstimmen und das eingesetzte OLED-Panel mit Augenmaß zur Höchstleistung getrieben wird. Glücklicherweise versteht es Panasonic bestens, die Wiedergabe gemäß dem Studiomonitor anzugleichen, sodass sich Filmfans glücklich schätzen dürfen, eine derartig präzise Wiedergabequalität in den eigenen vier Wänden erleben zu dürfen – ganz einfach mittels Voreinstellungen wie dem Filmmaker-­Mode. Natürlich erkennen Profis, dass der Studiomonitor BVM-HX310 den hellsten HDR-Details noch mehr Nachdruck verleihen kann, vollflächig helle Bilder nicht künstlich abdunkeln und HDR-Farbverläufe im Grenzbereich noch fließender ineinander übergehen, doch in den meisten HDR-Filmszenen gleichen sich die beiden unterschiedlichen Displays wie eineiige Zwillinge. Und sollten einige wenige Farbtöne des JZW2004 nicht ganz dem Look des BVM-HX310 entsprechen, so lassen sich derartige Unterschiede manuell über das Farbmanagement des Fernsehers ausgleichen. Wir waren im Test von beiden Geräten jedenfalls derart begeistert, dass wir an einem zusätzlichen Video arbeiten, das Sie zeitnah unter „www.youtube.com/digitalfernsehende“ abrufen können. Vielleicht haben wir Ihnen damit ebenfalls Lust darauf gemacht, Filme im originalgetreuen Look wiederzugeben, anstatt diese durch einen Standard-Bildmodus zu verfremden. Die Filmemacher würden sich sicher glücklich schätzen, wenn eine derartige Präzision, Natürlichkeit und Pixelkontraststärke zur Normalität im Wohnzimmer werden würde. 

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