Beim LCD-Panel vertrauen beide Hersteller auf die gleiche Technik, doch bei der Ausstattung könnten die Unterschiede größer kaum sein. HDTV testet den TX-L55WTW60 und 55LA8609.
Im Gegensatz zum DTW60 integriert Panasonic im WTW60 eine Videokamera, die erst nach dem Start der Videotelefonieanwendung Skype nach oben fährt (aber per Hand wieder versenkt werden muss). Über die passende Panasonic-App können Sie unverschlüsselte Inhalte auf Tablets und Smartphones streamen und das neu gestaltete Internetportal lässt Sie Ihren persönlichen Startbildschirm kreieren, auf dem ausgewählte Internetdienste, die Programmübersicht mit Bild-in-Bild oder auch ganz klassisch die aktuelle Uhrzeit Platz finden.
Eine globale Suchfunktion spart wertvolle Zeit, denn ein Suchbegriff reicht aus, um im Internet, auf USB-Datenträgern oder innerhalb des elektronischen Programmführers die gewünschten Inhalte zu finden. Panasonics WTW60 punktet durch eine echte 200-Hertz-Qualität mit bester Bewegtbildschärfe ohne erkennbare Nachzieher. Minimale Mikroruckler infolge der Zwischenbildberechnung konnten wir in wenigen Filmszenen zwar beobachten (z.B. wenn Objekte in diagonaler Richtung durch das Bild wandern), doch ein derart detailliertes und artefaktfreies Bild präsentieren nur wenige Mitbewerber. Besonders während der flimmerfreien sowie ungemein plastischen 3D-Wiedergabe können Sie dank butterweicher Kameraschwenks ganz und gar in Filmwelten eintauchen.
Der Nachteil des blickwinkelstabilen LCD-IPS-Panels, der niedrige Bildkontrast, ist in der Praxis kaum sichtbar, denn Panasonic passt die Helligkeit der beidseitig installierten LED-Leisten dem Bildinhalt geschickt an. Die LED-Ansteuerung erfolgt über jeweils 8 unabhängige Zonen auf beiden Seiten, sodass z. B. in Kinofilmen mit schwarzen Balken eine pechschwarze Abbildung der Bildbegrenzung garantiert ist.
LG mit Preis-Leistungskracher
Der 55LA8609 ist mit einer UVP von 2499 Euro nochmals 500 Euro günstiger als Panasonics WTW60, bietet aber ebenfalls ein 200-Hertz-Panel mit einer mustergültigen Bewegtbildschärfe. Lediglich bei sich diagonal bewegenden Objekten kann die Bildelektronik kurz aus dem Takt geraten und es zeigen sich Mikroruckler, Unschärfen sind aber auch bei sehr schnellen Bewegungen kaum auszumachen. Die Bewegungsglättung kann auf Wunsch stufenlos hinzugeschaltet werden und liefert butterweiche Kameraschwenks in Kinofilmen. Erfreulich: Bis zur mittleren Stufe erzeugt der Ansatz kaum Artefakte.
Das verbaute IPS-Panel garantiert aus allen Blickwinkeln nahezu unverfälschte Bilder und LG integrierte sogar ein Zonendimming, um die Schwarzdarstellung aufzuwerten. Dabei befinden sich die LEDs auf der Ober- und Unterseite des Bildschirms und können vertikal in Zonen eingeteilt dem Bildinhalt entsprechend angesteuert werden. Das steigert den Kontrast sichtbar. Aufgrund der Anordnung der LEDs erscheinen Kinobalken aber eher gräulich als pechschwarz und mitunter fällt der Regelbereich des Dimmings doch etwas grob aus.
Mut zur Innovation beweist LG bei der Fernbedienung: Die kleine, eiförmige Magic Remote kennen LG-Fernsehbesitzer schon seit einigen Jahren, neu ist allerdings, dass diese ungewöhnliche Fernbedienung die einzige Beilage darstellt und Sie einen klassischen Signalgeber mit Zahlenfeld vergeblich suchen. Deshalb heißt es zu Beginn: Eingewöhnen!
Behält LG in Sachen Preis-Leistung die Oberhand oder bleibt Panasonic durch Ausstattungsboni vorn? In der aktuellen Ausgabe der HDTV erfahren Sie detailliert die Vor- und Nachteile der LED-LCD-Spitzenmodelle. Weitere TV-Tests in dieser Ausgabe: Samsung UE85S9, Sony KD-65X9005A, Philips 55PFL8008K, Loewe Individual Slim Frame 46 DR+, Metz Aurus 47 3D Media Twin R, Sharp LC-70LE857E.
Die neue HDTV 6/2013 ist ab sofort überall am Kiosk, im Onlineshop (www.heftkaufen.de) oder als E-Paper auf pageplace.de und onlinekiosk.de erhältlich (Suchbegriff „HDTV“).
NEU: Ab sofort können Sie die HDTV auch pünktlich zum Erscheinungstag als E-Paper über den digitalen PagePlace-Zeitungskiosk der Deutschen Telekom beziehen und bequem am PC oder Mac sowie weiteren Endgeräten wie Smartphone (Android/Apple), E-Reader, Tablet-PC und Notebook lesen. Natürlich sind auch ältere Ausgaben erhältlich. Nie wieder Rennerei und Ärger mit vergriffenen Heften.
[red]
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