Der britische Receiver-Spezialist Pace hat die Technologie des US-amerikanischen PVR-Pioniers Tivo lizenziert. Plattformpartner wie Sky Deutschland können ihren Kunden damit künftig weltweit komfortable Zusatzfunktionen im Bereich der Festplatten-Aufzeichnung anbieten.
Im Rahmen der Partnerschaft soll eine Tivo-kompatible Entwicklungsumgebung entwickelt werden, die es Kunden von Pace aus der Provider- und Pay-TV-Branche ermöglicht, Tivo-Funktionalitäten in ihre Empfangsgeräte und Gateways zu integrieren, teilte Tivo am Mittwochabend (Ortszeit) im kalifornischen Alviso mit. Vorstandschef Tom Rogers sprach von einem wichtigen Schritt, um die eigenen Produkte und Technologien wie Multiroom-Streaming oder Hybrid-TV einem breiteren Markt zugänglich zu machen.
Die Nachfrage nach komfortablen Zusatzfunktionen von Tivo, darunter auch der sogenannte „Season Pass“ zur automatischen Aufzeichnung kompletter Staffeln von Fernsehserien, sei groß, erklärte Mike Pulli, CEO von Pace. Geplant sei ein Angebot, das Fernseh- und Internetangebote für die Provider in einer eleganten und nahtlosen Gesamtoberfläche bündele.
Pace kündigte an, im ersten Schritt Kabelnetzpartner wie Comcast oder DirecTV in den Vereinigten Staaten mit Tivo-kompatiblen Lösungen ausstatten zu wollen. In einem weiteren Schritt sei dann die weltweite Ausweitung der Vermarktung geplant. Tivo hatte in der Vergangenheit mit dem Problem zu kämpfen, dass sich die Integration der Technologien für Plattformbetreiber langwierig und kompliziert gestaltete. Durch die Zusammenarbeit auf Geräteebene mit Pace und eine frühere Allianz mit dem Wettbewerber Technicolor soll die Zeitspanne bis zur Markteinführung nachhaltig verkürzt werden.
In Großbritannien hatte im Winter 2010 bereits der Kabelnetzriese Virgin Media einen Festplatten-Rekorder mit Tivo-Technologie unter dem Markennamen Virgin Media TV eingeführt (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [ar]
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