In Zukunft werden wohl immer mehr Displays aus organischem Material bestehen. Die Technologien, zu denen nicht nur OLED-Anzeigen gehören, bringen vielseitige Eigenschaften für die unterschiedlichsten Anwendungsfelder mit sich. Schon in wenigen Jahren sollen zweistellige Milliardenbeträge umgesetzt werden.
Hauchdünne Displays, die man rollen oder falten kann und die aus jedem Winkel ein optimales Bild geben, sollen schon bald keine Zukunftsmusik mehr sein. „Mit wichtigen Fortschritten bei gedruckten und organischen Displays, Beleuchtungen und integrierten elektronischen Systemen hat Plastic Electronics das Potenzial, sich in den nächsten Jahren zu einem milliardenschweren Industriezweig zu entwickeln“, sagte Heinz Kundert, Präsident des Branchenverbandes Semi Europa, am Dienstag in Dresden. Dort begann am gleichen Tag parallel zur Halbleiter-Messe Semicon die Plastic Electronics Exhibition & Conference. Auf ihr präsentieren sich bis Donnerstag rund 350 Aussteller aus aller Welt.
Ein Schwerpunkt sind die sogenannten OLEDs für Displays und Beleuchtung. Das Kürzel steht für Organic Light Emitting Diodes, organische, lichtemittierende Dioden. Die Technologie ist seit 2010 marktreif. Ihr Umsatz könnte nach Angaben von Semi Europe bis 2015 auf weltweit 20 Milliarden Dollar steigen. Die Absatzmärkte würden derzeit exponentiell wachsen und von Autoscheinwerfern bis zur Straßenbeleuchtung reichen. „OLEDs werden nicht ohne Grund als Licht der Zukunft bezeichnet. Durch ihre geringe Wärmeentwicklung und die Blendfreiheit werden sie auch zunehmend in Operationssälen eingesetzt“, hieß es.
Den Weltmarkt für flexible Photovoltaik schätzte Semi aktuell auf ein Volumen von 2,6 Milliarden Dollar. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Nanomarkets soll der Umsatz für Dünnschicht- und organische Photovoltaik (OPV) bis 2015 auf 7,5 Milliarden Dollar wachsen. Die OPV-Technologie steht für Solarzellen der dritten Generation. Während die erste auf dem Feststoff Silizium beruhte und die zweite Generation wesentlich leichtere Dünnschicht- Zellen hervorbrachte, sollen in Runde drei Tinten auf flexible Folien gedruckt werden. Vom „Roll-to-roll“- Verfahren, das dem Zeitungsdruck ähnelt, verspricht sich die Branche deutliche Kostenvorteile. [dpa/hjv]
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