
Eine Studie hat den CO2-Fußabdruck der Video-Industrie analysiert und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis. Allerdings machen in Sachen Ökobilanz neue Technologien, etwa zur Reduktion der TV-Bildschirmhelligkeit, Hoffnung.
Die Nachfrage nach Smart TVs und anderen Video-Unterhaltungsgeräten sowie Streamingdiensten boomt. Doch wie wirkt sich die dahinterstehende Video-Industrie auf die Umwelt und das Klima aus? Das haben die Unternehmen InterDigital und Futuresource untersucht.
Dabei analysierten sie Aspekte von der Produktion über die Auslieferung bis hin zum Konsum. Außerdem überprüfte das Paper neue Lösungen entlang der Video-Wertschöpfungskette, die Umweltauswirkungen reduzieren sollen.
CO2-Fußabdruck von TV und Streaming doppelt so groß wie Luftfahrtindustrie
Die schlechte Nachricht zuerst: Die Fernseh- und Streaming-Branche macht offenbar 4 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Das ist doppelt so viel wie die Flugbranche.
Mit am meisten fallen dabei sogenannte Scope-3-Emissionen ins Gewicht, aus indirekten Quellen wie Reisen und Postproduktion. Doch in verschiedenen Bereichen gibt es auch Fortschritte zu vermelden.
Für Verbraucher ist wohl vor allem folgender Aspekt interessant: Zwar sind TV-Geräte weiterhin die energieintensivsten Geräte. Doch KI und Technologien zur Helligkeitsanpassung sollen dazu führen, dass Fernseher bis 2028 einen 15 Prozent niedrigeren Energieverbrauch haben als heute. Im Vergleich zu LCD-Bildschirmen sind etwa OLED und QLED-TVs, wie der TCL 55T8B, energiesparsamer – meist sind die Screens dann aber größer, was wiederum mehr Energie verbraucht.
Bezogen auf alle Video-Entertainment-Geräte ist der Gesamtenergieverbrauch seit 2020 um 17 Prozent gesunken. Bis 2028 erwartet man eine weitere Reduzierung um 12 Prozent, da ältere Geräte durch energieeffizientere Alternativen ersetzt werden. Die Berechnung betrachtet hier neben Fernsehern Set-Top-Boxen, Streaming-Geräte und Spielekonsolen, aber auch Smartphones und Tablets.
Beispiele, wie sich Video, TV und Streaming auf die Umwelt auswirken

Der Bericht zeigt auch auf, wie sich die Video-Branche konkret auf die Umwelt auswirkt. So entspreche seit 2023 jede Stunde Filmproduktion im Durchschnitt dem jährlichen Energieverbrauch von zwei Haushalten (16,6 tCO2e). Durch TV-Geräte wurden 2024 schätzungsweise so viele Emissionen wie von 11,7 Millionen PKW erzeugt (54 MtCO2e). Dabei verursachen 4K-Fernseher stündlich 1,7 mal so viele Emissionen wie 1080-HD-TVs.
Besonders energieintensiv sind große Sportereignisse. Olympia 2024 sorgte demnach für fast 603 Millionen Tonnen CO2. 1,25 TWh Stromverbrauch gingen dabei für Streaming über TVs, Laptops und Smartphones drauf.
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