In den letzten Monaten haben zahlreiche Digitalreceiver für den terrestrischen Digitalempfang unser Testlabor durchlaufen. Auch der SF138 von Octagon ist ein solches Gerät, allerdings mit einer Besonderheit: Es handelt sich um den ersten reinen DVB-T2-Receiver mit Enigma2 an Bord.
Davon versprechen wir uns natürlich einige Vorteile. Schließlich ist kaum ein Gerät so flexibel wie die Receiver mit Enigma2. Dank zahlreicher Team-Images und Plugins lassen sich diese auch komfortabel mit zahlreichen Zusatzfunktionen ausrüsten. Nur hatten ähnliche Geräte bisher immer das Problem, dass aufgrund des fehlenden HEVC-Decoders der Empfang der neuen hochauflösenden Programme über DVB-T2 nicht möglich war. Das ändert sich nun mit dem Linux-Receiver von Octagon.
Der Receiver in kompakter Bauform verfügt frontseitig über ein vierstelliges numerisches Display in Weiß. Hinter der Klappe auf der rechten Seite verbirgt sich ein USB-Anschluss und ein Smartcard-Schacht. Alle anderen Anschlüsse sind auf der Rückseite zu finden. Hierzu gehört der durchgeschleifte Antenneneingang, ein weiterer USB-Anschluss sowie HDMI und ein optischer Digitalausgang. Ältere Röhrengeräte werden ausschließlich mit dem nicht so hochwertigen FBAS-Signal versorgt, denn analoge Ausgänge sind nur in Form von Cinch-Buchsen statt eines Scart-Anschlusses vorhanden. Schließlich gibt es erfreulicherweise noch einen CI-Einschub sowie einen Netzschalter. Die Stromversorgung erfolgt über ein externes 12-Volt-Netzteil, sodass der Receiver auch mobil betrieben werden kann.
Ausgeliefert wird der SD138 mit der hauseigenen Firmware OpenEight von Octagon. Natürlich lassen sich auch andere Images aufspielen, wir haben uns das Gerät aber zuerst einmal im Auslieferungszustand angesehen. Wie von Enigma2 gewohnt, startet der Receiver zuerst mit einer ausführlichen Ersteinrichtung. Neben Einstellungen von Bildformate und der Tunerkonfiguration lässt sich auch eine Standard-Kanalliste einspielen.
Kleines Problem: Diese Liste ist für den Satellitenempfang auf Astra vorgesehen und bringt natürlich bei einem DVB-T2-Receiver herzlich wenig. Daher sollte schon bei der Einrichtung besser ein kompletter Suchlauf auf terrestrischer Ebene durchgeführt werden, was wir dann auch taten. Die gefundenen Sender werden dann in einer unsortierten Liste abgelegt, eine nachträgliche Sortierung gelingt bei Enigma2 aber wie gewohnt problemlos. Im Anschluss kann der Nutzer auch entscheiden, ob er weitere Features über die Plugin-Verwaltung nachinstallieren will. Neben reinem DVB-T2-Empfang eignet sich das Gerät übrigens auch für alle Kabelnetze, sofern es um den Empfang der dort unverschlüsselt ausgestrahlten Sender handelt.
Der SF138 ist baugleich mit dem SF128, welcher ebenfalls HEVC an Bord hat, aber mit einem Satellitentuner ausgerüstet ist. Der Dual-Core-Prozessor BCM73625A0 ist mit 2×751 MHz getaktet, was für einen flinken Betrieb des Receivers durchaus ausreichend ist. Speichermäßig ist das Gerät mit 512 DDR3-Ram sowie 256 MB Flash ausgestattet. In der Bedienung unterscheidet sich der Receiver nicht von anderen Geräten mit Enigma2. Wir haben uns dann allerdings recht früh entschieden, doch OpenATV zu installieren, da hier die Möglichkeiten (unter anderem mit der Unterstützung von CI Plus) doch etwas vielfältiger als mit dem Startimage von Octagon sind. Das Aufspielen via USB ist dabei schnell erledigt, anschließend startet der Receiver mit dem beliebten Teamimage. Hier interessierte uns natürlich auch das Zusammenspiel mit dem CI-Plus-Modul von Freenet …
Diese und viele weitere Themen lesen Sie in der DIGITAL FERNSEHEN 1/2017, die ab sofort an den Kiosken erhältlich ist.
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[red]
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