Der Nachrichtensender N24 ist von Juli an auch als hochauflösendes Programm via Satellit zu empfangen. Der Kanal, der früher zum Pro-Sieben-Sat-1-Konzern gehörte, ist damit das 11. Programm, das über die Bezahlplattform HD Plus des Satellitenbetreibers SES Astra ausgestrahlt wird.
Das bestätigte das Unternehmen am Mittwoch in München. Während die Angebote von ARD und ZDF kostenlos sind, wird bei den Privaten nach einem Gratisjahr eine „Servicepauschale“ in Höhe von 50 Euro für ein weiteres Jahr fällig. Das Angebot umfasst neben N24 HD auch hochauflösende Ableger von RTL, Sat 1, Pro Sieben, Vox, Kabel Eins, RTL 2, Sport 1, Nickelodeon, Comedy Central und Sixx.
Die Gebühr für die privaten Sender kann auf mehreren Wegen bezahlt werden, am einfachsten ist der Kauf eines Freischalt-Codes in einem Geschäft. Kundendaten oder ein Abovertrag werden anders als beim Pay-TV nicht gebraucht, das System funktioniert wie das Aufladen von Handy-Guthaben. Seit dem 1. Juni werden die Sender für ein Jahr kostenlos auf den Satelliten-Smartcards des Bezahlanbieters Sky Deutschland freigeschaltet (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Kunden müssen sich bei HD Plus auf von den Sendeanstalten vorgegebene technische Restriktionen einstellen. Sowohl beim Empfang über zertifizierte HD-Plus-Receiver als auch bei der Nutzung von CI-Plus-Modulen für aktuelle Flachbildfernseher oder der Nachrüstung ausgewählter älterer Receiver per speziellem HD-Plus-CAM samt Software-Update werden Aufzeichnungen und weitere Festplatten-Funktionen wie Time-Shifting zum Teil massiv eingeschränkt oder gänzlich unterbunden.
Bisher hat HD Plus nach eigenen Angaben rund 769 000 Haushalte als Kunden gewinnen können, nach Ablauf der ersten Jahresfrist hatten Anfang Mai gut 66 Prozent der betroffenen Kunden ihren Zugang gegen die Gebühr verlängert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Wie viel Geld anteilig den Sendern zufließt, geben die Unternehmen nicht bekannt.
HD-Plus-Geschäftsführer Wilfried Urner bezeichnete den Start des ersten hochauflösenden Nachrichtensenders auf der Plattform als weiteren Beleg für den Erfolg der Plattform. Auch die unverschlüsselten, hochauflösenden Ausstrahlungen von ARD, ZDF, Arte, Servus TV und Anixe nahm er kurzerhand für sein Unternehmen in Beschlag und erklärte, dass inzwischen 16 der populärsten Sender in Deutschland ihr Programm hochauflösend per Satellit verbreiteten, sei alleindurch den Erfolg von HD Plus möglich.
Update 9.08 Uhr: Statement von Wilfried Urner im letzten Absatz ergänzt[ar]
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