Mini-TV August DA900D im Test: Kompakter Mobil-Fernseher

12
2705
Mini-TV August DA900D
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

Mit 9 Zoll (22,9 cm) ist der August DA900D ein echter TV-Winzling. Vor allem für den TV-Betrieb im Auto oder LKW ist der Mini-TV ausgelegt. Doch in ihm steckt richtig viel und er ist somit weit mehr als nur ein treuer Begleiter auf Reisen. Wir nehmen den Fernseher unter die Lupe.

Der August DA900D Mini-TV beherrscht nicht nur DVB-T und DVB-T2 mit den Komprimierungsstandards MPEG-2, MPEG-4 und HEVC, sondern auch Analogempfang in allen relevanten Standards der Welt. Selbstverständlich beherrscht er alle drei Farbnormen, also PAL, SECAM und NTSC, und auch die Übertragungsnormen B/G, D/K, I, L, M und N. Wichtig ist dieses kleine Detail insofern, da das Antennen-Fernsehen längst noch nicht auf der ganzen Welt digital ist. Selbst in Europa (Stichwort Bosnien und Osteuropa) findet man noch analoges Fernsehen. Wir können damit im Urlaub, aber auch daheim bei Sporadic-E-Überreichweitenempfang auf den Kanälen 2 bis 4 im VHF-Band 1 konfrontiert sein. Im analogen Modus bedient der kleine August DA900D übrigens auch alle Kabelkanäle und scannt durchgehend von 48 bis 858 MHz.

Die Ausstattung des August DA900D Mini-TV

Mini-TV August DA900D, Oberseite
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

An der Oberseite stehen sieben Tasten zur Steuerung zur Verfügung. Mit ihnen lassen sich Kanäle und die Lautstärke auswählen. Ferner gelangt man damit vollumfänglich in die Menüoberfläche und kann auch die Betriebsart auswählen. Zur Aufnahme-Funktion, den EPG und den Teletext, braucht es allerdings die Fernsteuerung. Diese kommt zwar mit kompakten Abmessungen, besitzt aber dennoch 37 Tasten. Für den komfortablen Alltagsbetrieb reicht das allemal.

Hervorzuheben ist ferner, dass der Fernseher gut auf den Handgeber reagiert, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Laut Benutzerhandbuch besitzt der DA900D einen fest verbauten 2 400 mAh großen Lithium-Ionen-Akku. Laut Homepage beträgt seine Kapazität nur 1.800 mAh. Bei halber Lautstärke reicht der voll aufgeladene Akku für rund drei Stunden. Bei unseren Tests war nach exakt 183 Minuten Schluss.

Die Anschlüsse

Mini-TV August DA900D, Anschlüsse
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

Sämtliche Anschlüsse sind an der linken Seite des Mini-TV eingebaut. Zu ihnen zählt eine übliche IEC-Antennenbuchse, an der die mitgelieferte 9,5 cm hohe externe Antenne oder eine beliebige andere Antenne anzuschließen ist. Ebenso gibt es eine USB-Schnittstelle. Weiter findet man hier neben der obligatorischen Kopfhörer-Klinkenbuchse eine zweite, über die das Gerät analoge AV-Signale entgegen nimmt. Für den Sat-Receiver oder etwa einen Blu-ray-Player, hat der DA900D einen HDMI-Eingang an Bord. Leider ist dieser als Mini-HDMI-Buchse ausgeführt, weshalb es dafür spezielle HDMI-Kabel braucht.

Die Inbetriebnahme des August DA900D

Die erstmalige Inbetriebnahme ist in wenigen Schritten abgeschlossen. Zunächst gilt es, die Menüsprache zu wählen und das Land einzustellen. Für beides stehen sechs Auswahlmöglichkeiten bereit, darunter auch Deutsch und Deutschland. In Folge startet der Autoscan, der analoge und digitale Signale berücksichtigt. Den Digitalscan kann man mit oder ohne LCN (Logic Channel Numbering) durchführen lassen. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Option, die gefundenen Sender entsprechend der von ihm mit übertragenen Speicherplatznummer zu reihen. Dieses Prinzip wird insbesondere bei Senderplattformen genutzt, die so eine, nennen wir es, kundenfreundliche Senderliste gewährleisten soll. Bei deaktiviertem LCN werden die Sender in der Reihenfolge in die Kanalliste übernommen, wie sie gefunden werden.

Mini-TV August DA900D, Infobox
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – Die Infobox ist farblich strukturiert aufgebaut und enthält neben den üblichen Parametern sogar einen Teil der Sendungs-Detailbeschreibung

Nach abgeschlossenem Scan ist der Mini-TV bereits voll einsatzbereit. Der kompakte Fernseher bietet beim Digitalempfang einen automatischen Sendersuchlauf und einen Blindscan. Beide liefern vergleichbare Resultate. Insbesondere beim Akkubetrieb ist der Autoscan zu empfehlen, da dieser mit 5 Minuten deutlich schneller abgeschlossen ist.

Die Bildqualität

Trotz einer Auflösung von nur 1024 × 600 Pixel wirkt das Fernsehbild überraschend scharf und man möchte kaum auf die Idee kommen, dass wir es hier nicht einmal mit der kleinen HD-Auflösung zu tun haben. Am Ende trägt zu dem guten Gesamteindruck auch der kleine Bildschirm bei. Schließlich wirken TV-Bilder umso schärfer, je kleiner der Screen ist. Zum angenehmen Gesamteindruck trägt auch die Farbtreue und insgesamt natürliche Wiedergabe bei. Ein entscheidendes Plus des kleinen Fernsehers ist der große Betrachtungswinkel.

Multimedia-Funktionen

Mini-TV August DA900D, Audioplayer
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – Der integrierte Audioplayer akzeptiert zahlreiche Formate, darunter MP3, WAV und OGG. Auch qualitativ hochwertige Dateien werden abgespielt

Dieser Mini-TV kann auf einem externen USB-Medium gespeicherte Fotos, Musik und Videos darstellen, wobei zahlreiche Dateiformate unterstützt werden. Lediglich der maximalen Video-Auflösung sind mit 1920 × 1080 Pixel, also Full-HD, Grenzen gesetzt. Zudem kommt der TV-Winzling auch mit großen Bilddateien und MP3s mit 320 kBit/s gut klar. Ferner gefällt uns, dass auch mit anderen Linux-Receivern gemachte Aufnahmen wiedergegeben werden. Die Aufnahme-Funktion macht den Mini-Fernseher sogar zum TV-Rekorder. Ein Feature, das man im Laufe des Betriebs durchaus zu schätzen lernen wird.

Fazit zum August DA900D Mini-TV

Mini-TV August DA900D, Rückseite
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler – An der Rückseite sind zwei kleine Stereo-Lautsprecher eingebaut. Ihre Tonqualität ist eher bescheiden.

Viel Fernseher für erstaunlich wenig Geld: Dieses Fazit passt für den August DA900D recht gut. Der umfangreiche Mediaplayer sowie die Aufnahme-Funktion und die Möglichkeit, analoge und digitale Zuspieler andocken zu können, werten diesen TV-Weltem­pfänger definitiv auf. Dass damit nur freie Programme empfangen werden können, schmerzt in Deutschland ein wenig, in Österreich sogar etwas mehr.

Text: Thomas Riegler / Redaktion: Felix Ritter

12 Kommentare im Forum
  1. Ein terrestrischer SD-Fernseher im LKW? Im Jahr 2024? Kenne Fernfahrer nur noch mit eSIM im iPad. Der Mobilfunkempfang wird ja sofort brauchbar, sobald man aus Deutschland raus ist und dann wird überall in Europa in schönstem HD gestreamt.
  2. 2030 kann man in Deutschland kein DVB-T2 mehr schauen, da die Privaten TV Sender nicht verlängern werden. Dann sind auch die restlichen Ausstrahlungsstandorte für die öffentlichen Sender nicht mehr kostendeckend tragbar und werden abgeschaltet.
Alle Kommentare 12 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum