Der Mobilfunk braucht ein neues Lebenselexier, denn LTE wird der täglichen Datenflut schon in wenigen Jahren nicht mehr gewachsen sein. 5G soll 2020 die Nachfolge von LTE als neuer Standard antreten und damit das möglichst global funktioniert, hat sich die EU nun mit Südkorea verbündet
Während der LTE-Ausbau hierzulande noch längst nicht abgeschlossen ist, denkt die Branche bereits über die nächste technische Revolution im Mobilfunk nach. Diese nennt sich 5G und soll als Nachfolger die Netze der sogenannten vierten Generation (4G) ablösen. Dabei verspricht 5G, das mobile Internet tausendmal schneller zu machen als das aktuelle LTE. Um die Entwicklung des neuen Standards kräftig voranzutreiben, haben Deutschland und Großbritannien nun eine Partnerschaft geschlossen, in deren Zug die beiden Staaten die Mobilfunknetze der fünften Generation erforschen wollen, wie der britische Premierminister David Cameron am Sonntag auf der Cebit in Hannover ankündigte.
Drei Universitäten sollen sich an diesem Gemeinschaftsprojekt beteiligen. Bei diesen handelt es sich um die Universität Dresden, das King’s College in London und die Universität Surrey. Gemeinsam sollen sie Ideen entwickeln, diese testen und Daten austauschen, um so wichtige Fortschritte in Sachen 5G zu machen. Als Marktstart wird derzeit das Jahr 2020 ins Auge gefasst.
Die höheren Geschwindigkeiten, die in 5G-Netzen ermöglicht werden, dürften dabei vor allem auch Filmliebhabern zugute kommen, die die gewünschten Streifen über einen Dienst im Internet konsumieren. Mit 4G sei es möglich, einen 800MB-Film in 40 Sekunden herunterzuladen, so Cameron weiter. Mit 5G werde man nur noch eine Sekunde brauchen. „Das ist ein hochgestecktes Ziel, das ist es, was die Forscher überall anstreben“, so der Premier weiter. Wichtig wird 5G daher auch im Hinblick auf Ultra-HD-Inhalte, die aufgrund ihrer höheren Auflösung auch hinsichtlich ihrer Größe weiter oben anzusiedeln sind und entsprechend mehr Zeit benötigen würden, um über ein mobiles Gerät geladen zu werden.
Teil der geschlossenen Kooperation sei aber auch ein europaweiter Telefonmarkt, das Thema Roaming-Gebühren sowie das Internet der Dinge. Hier solle es ebenfalls ein britisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt geben. Man stehe am Rande einer neuen industriellen Revolution, die von Deutschland und dem Vereinigten Königreich angeführt werden solle, wie Cameron seine Vorstellungen ausdrückte. [dpa/fm]
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