Der Kronacher TV-Hersteller Loewe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010einen leichten Umsatzrückgang um fünf Prozent hinnehmen müssen, sieht sich aber mit seinem Zukunftsprogramm „Fast Forward“ auf dem richtigen Weg.
Durch das gesunkene Umsatz- und Produktionsvolumen erzielte Loewe im Geschäftsjahr 2010 ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von -5,3 Mio. Euro. 2009 war noch ein Überschuss von 13,5 Millionen Euro erwirtschaftet worden. Die Einnahmen lagen mit 307,3 Millionen Euro um 5 Prozent unter dem Wert des Vorjahresniveau (324,0 Millionen).
Loewe-Vorstandschef Oliver Seidl räumte bei Vorlage der vorläufigen Bilanzkennzahlen am Donnerstagvormittag ein, man habe „gerade im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010 nicht alles erreicht, was wir uns vorgenommen hatten“. Dazu habe auch die verspätete Markteinführung der neuen TV-Familie Individual beigetragen, die so nicht mehr vom Branchenaufschwung zur Fußball-WM in Südafrika habe profitieren können.
Dafür zeige die im Juni gestartete Restrukturierungsinitiative „Fast Forward“ Wirkung. In den letzten Monaten habe man die Effizienz des Unternehmens wieder deutlich steigern und im vierten Quartal 2010 einen positiven Ergebnisbeitrag in Höhe von 3,8 Mio. Euro erwirtschaften können, zeigte sich Seidl bezüglich der künftigen Geschäftsentwicklung optimistisch.
Aufgrund notwendiger Preisanpassungen sowie höherer Beschaffungskosten – insbesondere bei den am Markt stark nachgefragten LCD-Panels – konnte Loewe im Geschäftsjahr 2010 eine Bruttomarge von nur 22,8 % erzielen (Vorjahr: 29,2 %). Generell gehe es Loewe künftig darum, durch strukturelle und organisatorische Maßnahmen sowie durch strikte Kostendisziplin die Grundlage für profitables Wachstum zu schaffen. So konnten vor allem im Bereich Einkauf Einsparungen von 6 Millionen Euro erzielt und die neuen LED-Modelle pünktlich zum Weihnachtsgeschäft in den Handel gebracht werden, betonte Seidl.
Auch für das Geschäftsjahr 2011 habe sich Loewe viel vorgenommen und wolle die Zukunftssicherung im Rahmen von „Fast Forward“ weiter vorantreiben, sagte der Vorstandsvorsitzende. Ende des ersten Quartals 2011 werde mit dem Individual Compose das erste von insgesamt zehn neuen 3D-Fernsehgeräten an den Start geschickt. Auch seine „führende Marktstellung beim Zusammenwachsen von Internet und Fernsehen“ will das Unternehmen weiter ausbauen und kündigte für 2011 eigene Lautsprecher- und Multiroom-Lösungen an.
Für das Geschäftsjahr 2011 rechnet das Unternehmen deshalb mit einem Umsatzwachstum um rund 10 Prozent auf 340 Millionen Euro und einem positiven Ergebnis vor Zinsen und Steuern. [ar]
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