Mit noch besserer Bildqualität, schnellerer WebOS-Oberfläche, Doppeltunern und größerem App-Umfang will LG den TV-Markt gehörig umkrempeln. Die beste Nachricht für OLED-Fans: Die neuen Fernseher kommen früher als gedacht.
Es ist immer wieder verblüffend, wie eklatant sich OLED-Fernseher selbst in beleuchteten Räumen von nebenstehenden LCD-Fernsehern absetzen können. LG fährt zwar mit UHD-LCDs und UHD-OLEDs zweigleisig, doch auf der Roadshow ziehen die OLED-Fernseher die Blicke gnadenlos auf sich. Die erste gute Nachricht für OLED-Fans: Nachdem es im letzten Jahr mit der pünktlichen Auslieferung noch haperte, kommen die neuen UHD-OLEDs in Form des gebogenen EG9609 zeitnah. Das dies keine leeren Versprechungen sind können wir bereits bestätigen, denn ein Testmuster geht in den nächsten Wochen auf den Weg, was im Hinblick auf eine zeitnahe Produkteinführung ein gutes Zeichen ist. Noch eine Ausstattungsschippe drauf legt das OLED-High-End-Modell EF9809, das nicht nur flach ist, sondern über eine Soundbar von Harman Kardon und Doppeltuner für den Sat-TV-Empfang verfügt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der 65EC970V, der eigentlich bereits 2014 erscheinen sollte, nun doch nicht mehr in Deutschland auf den Markt kommt, sondern gleich durch den 65EG9609 ersetzt wird. Das Full-HD-Modell EC930 wird demgegenüber weitergeführt und war zahlreich an den unterschiedlichen Präsentationsständen vertreten.
Noch keine Infos waren hinsichtlich der möglichen HDR-Unterstützung zu bekommen. 10-Bit-Panels sind sowohl bei den High-End-LCDs als auch der gesamten OLED-Linie verbaut, am Ende dürfte es eine Frage der Softwareansteuerung sein, wie LG die HDR-Implementierung löst. Im LCD-Bereich stellt die UF9509-Serie LGs Edge-LCD-Flaggschiff dar, im Sommer soll eine weitere High-End-Serie folgen, die die HDR-Technik unterstützt und die Farbraumerweiterung über Quantum Dots ermöglicht (LG setzt hierbei auf eine andere QD-Technik als der Wettbewerb, mehr Infos dazu in unserer Fotogalerie). LCDs und OLEDs greifen gleichermaßen auf die 3D-Darstellung über das Polfilterverfahren zurück, sodass LG erste Anlaufstelle bleibt, wenn Sie 3D-Blu-rays im Wohnzimmer brillant und flimmerfrei genießen möchten.
Nachdem LG bereits Ende 2014 den UHD-HEVC-Empfang über Satellit bei den entsprechenden Modellen über ein Softwareupdate nachrüstete, werden 2015 nahezu alle neuen UHD-TVs (Ausnahme UF67er-Einstiegsserie) diesen Standard unterstützen. Auch der DVB-T2-Empfang im HEVC soll möglich sein.
Neben einer neuen Fernbedienung, die das klassische Tastenfeld mit der bereits bekannten Mauszeigersteuerung der Magic Remote zusammenführt, erweitert LG das Web-TV-Angebot um den Dienst Sky Online, der bislang nur auf Samsung-TVs ohne Zusatzhardware abrufbar war. Inwieweit Sky Online nur auf den neuen WebOS2.0-Geräten lauffähig sein wird, ist derzeit noch nicht ganz klar – letztjährige WebOS1.0-Geräte wurden für die Sky Online App noch nicht bestätigt.
Dass WebOS2.0 nicht nur schneller, sondern auch einfach zu bedienen ist, konnte auf der Roadshow-Präsentation bereits nachgewiesen werden: die störenden Ladezeiten beim Menüaufruf sind Geschichte und alltägliche Funktionen, wie das Anlegen einer Senderliste, gehen leichter von der Hand.
Unser Vorabfazit: Wir können es kaum erwarten, den 65EG9609 im Testlabor unter die Lupe zu nehmen. Zwar rangieren die Preise mit 5000 Euro (55 Zoll) bis 7000 Euro (65 Zoll) auf sehr hohem Niveau, doch trifft LG damit nahezu punktgenau die Preise, die Samsung für die neuen SUHD-Fernseher mit Direct-LED-Beleuchtung verlangt. Ob beide Technologien Seite an Seite den TV-Markt aufmischen werden oder eine als Sieger den Platz verlässt, erfahren Sie in den nächsten Wochen auf digitalfernsehen.de!
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