LG OLED: MLA 2.0 unter dem Mikroskop (DF-Tech)

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LG Display MLA 2.0
Bildquelle: LG Display

LG Display beliefert nicht nur LG Electronics mit aktuellen MLA-OLED-Panels, sondern auch weitere TV-Hersteller wie TP Vision (Philips) oder Panasonic greifen auf die Displaytechnik zurück. 2024 zeigt sich die MLA-Technik leuchtstärker denn je.

Im Gegensatz zur noch jungen QD-OLED-Technologie ist die WRGB-OLED-Technik von LG Display bereits seit einem Jahrzehnt im TV-Segment vertreten. In den letzten Jahren sorgten technologische Meilensteine wie OLED.EX und zuletzt MLA (Micro Lens Array) für einen regelrechten Helligkeitsschub. Dadurch sind aktuelle OLED-Fernseher selbst unter anspruchsvollen Bedingungen in der Lage, leuchtstarke Bilder zu vermitteln.

LG OLED Evolution
Bildquelle: LG Display

Die Grundlage für alle MLA-OLED-Displays bilden die OLED.EX-Panels, doch umgekehrt ist nicht jedes OLED.EX-Display mit einem neuen MLA-Zusatzfilter ausgestattet. Die Übersicht von LG Display vermittelt einen besseren Überblick über die Verfügbarkeit von OLED-Displays mit MLA-2.0-Technologie. Zugleich beantwortet die Übersicht die wichtige Frage, weshalb Fernseher mit bestimmten Bildgrößen (noch) nicht mit der MLA-Technik ausgestattet werden.

MLA-2.0-Technik für OLED-Displays
Auflösung8K (7680 x 4320 Pixel)4K-UHD (3840×2160 Pixel)WQHD (3440 x 1440 Pixel)
Bildgröße77, 88 Zoll55, 65, 77, 83 Zoll27, 31,5, 34, 39, 45 Zoll
Leuchtdichte (APL 10/100%)1200 / 220 Nits1500 / 250 Nits800 / 275 Nits
Rahmenstärke (links, rechts)77 Zoll: 7,7 mm, 88 Zoll: 8,8 mm55 / 65 Zoll: 4,3 mm, 77 Zoll: 5,1 mm, 83 Zoll: 8,8 mm k.A.
KontrastfilterVanta BlackVanta Blackkontrastoptimiert

MLA: Micro Lens Array

Bei MLA handelt es sich nicht um ein klassisches Linsensystem, bei dem je Pixel eine Mikrolinse zum Einsatz kommt. Stattdessen werden bei einem 77-Zoll-MLA-OLED-Screen ca. 5000 konvexe (nach außen gewölbte) Mikrolinsen pro Pixel eingesetzt. Dadurch summiert sich die Gesamtanzahl bei einem 4K-Display auf sage und schreibe mehr als 40 Milliarden Mikrolinsen.

MLA Technologie im Detail
Bildquelle: LG Display

Das Licht der selbstleuchtenden OLED-Pixel möglichst effizient weiterzuleiten, ist gerade im HDR-Zeitalter imminent wichtig, schließlich sollen Hochleistungsdisplays auch bei strengeren Energiesparverordnungen in der Lage sein, leuchtstarke HDR-Details mit 1000 Nits und mehr darzustellen.

Dank der MLA-Technik zeigen aktuelle WRGB-OLEDs eine geringere Verfärbung bei Grau- und Weißflächen, besonders bei seitlicher Bildbetrachtung. Zudem ist die Leuchtstärke nicht zuletzt bei seitlicher Bildbetrachtung deutlich höher als bei konventionellen WRGB-OLEDs ohne MLA-Technik. Zugleich führte LG Display mit MLA einen neuen Kontrastfilter namens Vanta Black ein, um Lichtreflexionen zu minimieren. Kurzum: Wer die beste OLED-Bildqualität mit einem WRGB-Panel erleben möchte, sollte nicht auf die neue MLA-Technik verzichten.

OLED-Fernseher mit MLA-OLED-Panel
ProduktnameMLA-GenerationBildgröße
LG OLED G4MLA 2.055, 65, 77, 83 Zoll
LG OLED M4MLA 2.065, 77, 83 Zoll
LG OLED G3MLA 1.055, 65, 77 Zoll
LG OLED M3MLA 1.077 Zoll
Panasonic Z95AMLA 2.055, 65 Zoll
Panasonic MZW2004MLA 1.055, 65 Zoll
Philips OLED959MLA 2.065 Zoll
Philips OLED909MLA 2.055, 65, 77 Zoll
Philips OLED908MLA 1.055, 65, 77 Zoll

Marketing vs. Realität

Obwohl die MLA-Technologie eine technologische Meisterleistung darstellt, ist sie zugleich eine Notwendigkeit, um bisherige technologische Defizite der WRGB-OLED-Technik zu kompensieren. Damit das emittierte Licht der OLED-Pixel nicht an Grenzflächen verloren geht, beugen Mikrolinsen diesem Effekt vor, indem der Winkel des emittierten Lichts geändert wird. Der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten MLA-Generation zeigt sich auch darin, dass LG Display weitere Verbesserungen bei der Ausrichtung der Mikrolinsen vorgenommen hat, um unnötige Helligkeitsverluste noch weiter einzudämmen.

Doch ein Kernproblem bleibt bestehen: WRGB-OLEDs erreichen die höchste Bildhelligkeit nur mit Weißlicht-Details, während sämtliche RGB-Farben matter erscheinen. Displayhersteller wie LG Display geben die Maximalleistung der jeweiligen OLED-Panelgeneration vor: Die aktuelle MLA-2.0-Technologie erreicht bis zu 3000 Nits (Weißlicht) und eine RGB-Farblichtleistung von 1500 Nits. Derartige Leistungswerte sind mit Consumer-TV-Geräten und bei natürlicher Bilddarstellung allerdings illusorisch. 

LG OLED MLA vs conventional OLED
Bildquelle: LG Display

MLA in der Praxis

Für TV-Hersteller sind die maximalen Panel-Leistungswerte nicht erstrebenswert, denn schließlich soll ein OLED-Fernseher effizient arbeiten und über viele Jahre eine gleichwertige Bildqualität liefern. Dennoch sind die Leistungssteigerungen durch MLA 2.0 auch im Consumer-TV-Segment klar erkennbar.

Ein LG OLED G4 erreichte mit dem MLA-2.0-Panel eine Spitzenhelligkeit von ca. 2400 Nits im dynamischen Bildmodus bzw. 1600 Nits mit normgerechter Kino-Farbwiedergabe. Die RGB-Farblichtleistung beträgt 50% der ermittelten Weißlichtwerte und entspricht damit der Vorgabe von LG Display. Abseits der Maximalwerte decken sich die Angaben von LG Display exakt mit den gemessenen Werten. Blendet man die 3000-Nits-Maximalangabe einmal aus, entsprechen die Panel-Werte von LG Display also durchaus der Realität.

Wer bereits heute die MLA-2.0-Technologie im Wohnzimmer erleben möchte, findet mit den LG-OLED-G4-Modellen den attraktiven Einstieg in die aktuell beste WRGB-OLED-Panelqualität.

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