Beim Verkaufsstart des neuen iPhone 4S in China ist es am Freitag in Peking zu schweren Tumulten gekommen. Verärgerte Kunden bewarfen den Apple-Store im Einkaufsviertel Sanlitun mit Eiern, als der Laden wegen des großen Ansturms aus Sicherheitsgründen am Morgen nicht öffnete.
Ein Großaufgebot der Polizei musste das Gebiet um den Laden räumen und vorübergehend abriegeln. Als Konsequenz stoppte das Unternehmen vorerst den Verkauf des iPhones in seinen Apple-Stores in Shanghai und Peking.
In den anderen offiziellen Läden im Pekinger Einkaufsbezirk Xidan sowie in Shanghai war das iPhone innerhalb einer Stunde ausverkauft. Bei eisigen Temperaturen standen in der langen Schlange der Kunden auch rund tausend von Schwarzhändlern angeheuerte Helfer über Nacht an, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Da das neue Apple-Handy sehr begehrt ist und auf Märkten zu deutlich höheren Preisen weiterverkauft werden kann, versuchen Schwarzhändler, sich über solche bezahlten Strohleute möglichst viele Handys zu beschaffen. Jeder Kunde kann in der Regel nur zwei iPhones kaufen.
Augenzeugen berichteten, dass dafür sogar Wanderarbeiter mit Bussen herangekarrt worden seien. Als ein Manager per Megafon verkündete, dass der Laden geschlossen bleibt, reagierten die Wartenden empört, schrien die Mitarbeiter an und warfen Eier gegen die Glasscheiben. „Unglücklicherweise waren wir wegen Überfüllung nicht in der Lage, unseren Laden in Sanlitun zu öffnen“, teilte Apple mit.
Als Reaktion auf die Tumulte stoppte das Unternehmen den Verkauf des iPhones über die Theke für unbestimmte Zeit. „Um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden sicherzustellen, werden in unseren Verkaufsläden in Peking und Shanghai vorerst keine iPhones zur Verfügung stehen“, hieß es weiter. Kunden könnten das neue Apple-Handy aber weiter im Internet bestellen oder über den Telekommunikationspartner China Unicom und autorisierte Händler kaufen.
Es war nicht der erste Problem dieser Art in dem Apple-Store in Sanlitun. Schon beim Verkaufsstart des iPad 2 im vergangenen Mai war es zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen. Vier Menschen wurden damals verletzt. Eine Glastür ging zu Bruch. Der Store war auch am Nachmittag noch geschlossen. „Dieser Laden verkauft vorerst kein iPhone 4S“ stand ein Schild am Eingang. Die Polizei zeigte deutliche Präsenz. Ein Wachmann sagte, am Samstag werde wieder normal geöffnet. [dpa/ar]
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