Der US-Chipkonzern Intel hat bestätigt, dass Hacker es geschafft haben, mit einem eigenen Programm den Kopierschutz HDCP für HDTV-Inhalte zu knacken. Laut dem Chiphersteller ist der im Internet veröffentlichte „HDCP Master Key“ authentisch.
Ein Intel-Sprecher sagte am Donnerstag dem US-Fernsehsender Fox, anhand der im Internet veröffentlichten Daten könnten Geräteschlüssel produziert werden, die auch funktionieren würden. Interne Tests hätten die Funktion des Master-Keys bestätigt. Bereits bei der Entwicklung war die Möglichkeit eingeräumt worden, Geräteschlüssel zurückzuziehen, falls diese durch Hacks bekannt würden. Das nützt im aktuellen Fall jedoch nichts, da nicht der Geräteschlüssel als solcher geknackt wurde, sondern die Technik, Geräteschlüssel zu generieren.
Dies ist laut Intel aber praktisch kompliziert, da der Key als Chip eingesetzt werden müsste. Der Sprecher sagte, der Schlüssel müsse quasi „in Silizium gegossen werden“. Somit sei die Anwendung des „Master-Keys“ für Endverbraucher praktisch nicht möglich.
Anfang der Woche war im Internet die Information aufgetaucht, dass Hacker den HDCP-Masterkey geknackt hatten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). HDCP ist ein Verschlüsselungssystem,das für die Schnittstellen DVI und HDMI zur geschützten Übertragung vonAudio- und Video-Daten eingesetzt wird. HDCP kann für sämtlichen Artenvon Übertragungen hochauflösender Inhalte (z.B. Blu-ray Disc-Player,Sat-, Kabel- IPTV-Receiver) aktiviert werden – etwa, um die verlustfreieArchivierung hochauflösender Signale auf angeschlossenen Geräten zuunterbinden. [mw]
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