Die neuen LED-LCD- und Plasmamodelle von Panasonic konnten die Redakteure von DIGITAL FERNSEHEN und HD+TV in London bereits ausgiebig begutachten. Was die aktuelle TV-Generation technisch auszeichnet, haben wir für Sie in Erfahrung gebracht.
In einem repräsentativen Vergleich (vergleichbare Bildeinstellungen, Settings der einzelnen Fernseher können überprüft werden) stellt Panasonic in London die Vorteile der kommenden LED-LCDs und Plasma-TVs zur Schau. Besonderes Augenmerk fällt auf die Bildkriterien Kontrast, Bildschärfe und Blickwinkel. Dass Plasmas einen nahezu perfekten Blickwinkel besitzen ist keine Neuigkeit, dass die aktuellen LED-LCDs in 32 und 37 Zoll ihren großen Brüdern Paroli bieten hingegen schon.
Dank IPS-Paneltechnik aus eigener Fertigung erstrahlen Bildinhalte auch bei seitlichen Blicken kontraststark und farbecht. Besonders gravierend erscheinen die Unterschiede im Vergleich zu LED-LCDs ohne IPS-Panel im 3D-Betrieb: Die Bildtiefe der Panasonic-Modelle ist gleichbleibend hoch, während „normale“ LED-LCDs an räumlicher Qualität einbüßen. Einen großen Nachteil der letztjährigen LED-LCDs hat Panasonic konsequent gelöst: Die Bildschärfe bewegt sich auch bei schnell bewegten Bildinhalten auf Referenzniveau. Intelligente LED-Ansteuerung – Bildschärfe auf 400-Hertz-Niveau
Neben einer 200-Hertz-Zwischenbildberechnung kommt eine intelligente Ansteuerung der LEDs zum Einsatz, die durch eingeblendete Schwarzphasen die Bildschärfe auf 400-Hertz-Niveau heben. Nach einem Bildvergleich sind wir zuversichtlich, dass es die neuen LED-LCDs von Panasonic mit den derzeitigen Referenzen aufnehmen können. Verwirrung besteht im Vermerk „Local Dimming“: Panasonics kommende LED-LCDs sind nach wie vor Edge-LED-LCDs, die allerdings ein Spaltendimming erlauben.
Gleichzeitig sorgt die Bildverarbeitung für eine sehr gute 3D-Darstellung, Geisterbilder waren weder im Film „Avatar“ noch im Trailer zu Wim Wenders Berlinale-Erfolg „Pina“ zu sehen – zudem ist die Bildhelligkeit für Wohnzimmerverhältnisse ausreichend. Beim Blick auf das 65-Zoll-Plasma Flaggschiff VT30 konnten wir die runderneuerte Zwischenbildberechnung beim Einsatz bewundern: Auf Wunsch können Sie diese auch im 3D-Modus nutzen, um Kameraschwenks von Unschärfen zu befreien.
Im 3D-Film „Avatar“ war die neue Signalverarbeitung aktiv und zeigte auch schnelle Szenen ohne Verwischeffekte und, das ist neu, im Gegensatz zur letztjährigen Serie VT20 traten keine störenden Artefakte auf. Laut Panasonic kümmern sich nun zwei Prozessoren um die Bildberechnung, zudem habe man die Qualität der Zwischenbildberechnung steigern können. Im Testlabor müssen wir die finale Qualität der Geräte zwar erst noch ausgiebig testen, doch bereits jetzt zeigt Panasonic, dass man die Nachteile der Vorjahresmodelle konsequent ausgemerzt hat. Plasmas sparen Strom – farbneutraler THX-Modus
Die Plasmafernseher bieten darüber hinaus eine minimal verbesserte Bildschärfe und höheren Bildkontrast unter Umgebungslicht, zudem soll die neue Plasma-Generation 20 Prozent weniger Energie benötigen und eine um 11 Prozent gesteigerte Bildhelligkeit bieten. Für Einsteiger ideal: Der farbneutrale THX-Modus ist nun auch im 3D-Modus abrufbar und zwei kompakte 3D-Brillen (TY-EW3D2ME) liegen den VT30-Modellen bei. Die komplett neu entworfenen Lautsprecherchassis strahlen nun direkt ab – ob die minimale Bautiefe der kommenden LED-LCDs und Plasmas dennoch ausreichendes Volumen bieten, muss erst ein Klangtest aufzeigen.
Im Gegensatz zum US-Markt kommen Europäer in den Genuss von 42- und 50 Zoll-Modellen der VT30-Serie – die bereits angekündigten 55- und 65-Zoll- Modelle bleiben auch für den hiesigen Markt bestehen. Allen Fernsehern gemein ist das fantastische Design: Die Linienführen ist im Vergleich zu den verspielt wirkenden Vorjahresmodellen klar und das Design zeitlos. Besonders die Plasma-Modelle VT30 erscheinen dank einheitlicher Glasfront wie aus einem Guss.
DT-Modelle im Apple-Look – Einsteigerklasse GT 30
Die DT30/35-Modelle in 32 und 37 Zoll erscheinen wie ein Apple-TV: Geringe Bautiefe und schmale Rahmen begeistern ebenso wie die Verarbeitung. Doch nicht nur äußerlich sind Detailverbesserungen erkennbar: Die Bildmenüs erstrahlen nun grafisch zeitgemäß, wichtige Bildeinstellungen, die vormals im Systemmenü versteckt zu finden waren, sind nun einfach abrufbar. Unser Fazit: Die VT30-Serie wird die bereits sehr guten VT20-Modelle nicht nur hinsichtlich Ausstattung, sondern auch in Sachen Bildqualität überflügeln.
Interessant wird auch ein Vergleich zu den preislich attraktiven GT30 Modellen. Im LED-LCD-Segment könnte Panasonic den Sprung nach ganz oben ebenfalls schaffen: Eine bessere Bildqualität als die gezeigten VT30/35 Modelle boten bislang nur wenige Edge-LED-LCDs – Bildschärfe, Blickwinkel und 3D-Eindruck werden Maßstäbe setzen. Ob dies gleichermaßen für die Kontrast- und Schwarzdarstellung gilt, werden wir in wenigen Wochen erfahren.
Morgen auf DIGITALFERNSEHEN.de: Umfangreiches Bildmaterial vom Event in London und Screenshots der Bildmenüs.
Alle neuen Top-Modelle werden über integrierte HD-Tuner für Kabel undSatellit verfügen. Zusätzlich bieten die Fernseher eineRecordingfunktion auf externe Speichermedien (USB und SD) sowieFestplatten. Aufgrund der bestehenden Kopierschutzproblematik derHD-Privatsender im Zusammenspiel mit der CI-Plus-Schnittstelle, gehenwir allerdings nicht davon aus, dass sich am Aufzeichnungsverbot bis zurProdukteinführung etwas ändern wird.
Beim Thema HbbTV gibt es ebenfallseine kleine Enttäuschung zu vermelden: Trotz potenter Internetplattform“Viera Connect“ unterstützen die kommenden Panasonic-Fernseher denHbbTV-Standard nicht. Panasonic plant nach eigenen Angaben keinezeitnahe Einführung. Aufgrund der offenen Entwicklerumgebung von VieraConnect können wir nur hoffen, dass der Dienst in Zukunft dennochkostenlos nachgerüstet werden kann.
Unsere Beschreibung zur Bewegtbildschärfe des Plasma-Modells VT30 sorgtefür Missverständnisse: Die Bewegtbildschärfe der kommendenPlasmageneration wird auch ohne Einsatz der Zwischenbildberechnung IFCbesser ausfallen, da Panasonic das Nachleuchten des Phosphors weitergesenkt hat. Inwieweit Farbblitzer der Vergangenheit angehören, müssendagegen erst Tests der finalen Produkte zeigen. Mit eingeschalteter IFCerscheinen auch 3D-Aufnahmen ruckelfreier, was insbesondere schnellenKameraschwenks in Kinofilmen zu Gute kommt – auftretende Artefakte derletzten IFC-Generation sollten mit den neuen Modellen der Vergangenheitangehören, wie bereits geschildert, konnten Aufnahmen des 3D-Films“Avatar“ voll überzeugen. Somit haben Sie gleich drei möglicheDarstellungsmöglichkeiten für Kinofilme in 3D: Unkonvertiert in 48-Hertz(mit entsprechendem Bildflimmern), konvertiert in 60-Hertz (wenigerBildflimmern aber stärkeres Ruckeln) und konvertiert in 60-Hertz mitZwischenbildberechnung ohne störende Artefakte (butterweicheKameraschwenks, weniger Bildflimmern).
Update 17.2., 13.46 Uhr: Aufgrund der hohen Nachfrage bezüglich der integrierten Tuner und Recording-Funktion, haben wir unseren Beitrag entsprechend ergänzt.
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