IFA mausert sich zur Smartphone-Messe

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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An der Spitze des Smartphone-Marktes stehen seit Jahren Samsung und Apple. Doch auch jenseits der Galaxy-Modelle und des iPhones gibt es interessante Geräte anderer Hersteller, wie man auf der IFA sehen kann.

Die neuen Flaggschiff-Smartphones von Samsung wurden bereits vor Wochen präsentiert. Und das neue iPhone hat erst am 12. September seinen großen Bühnenauftritt. Früher tat sich zwischen den traditionellen Ankündigungsterminen der Südkoreaner und von Apple im Spätsommer und zum Herbstbeginn wenig. Doch gerade in diesem Jahr entwickelt sich die IFA zu einer ausgesprochenen Smartphone-Schau.
 
Unter dem Messeturm in Berlin kann man in diesem Jahr nicht nur neue Mittelklasse-Smartphones sehen, die sich an ein weniger zahlungskräftiges Publikum richten, sondern auch frische Spitzenmodelle. Die taugen sogar durchaus als Alternative zum Samsung Galaxy S8 oder zu den aktuellen iPhone-Modellen.
 
In der Königsklasse der Smartphones hinterließ insbesondere der südkoreanische Konzern LG in Berlin einen nachhaltigen Eindruck. Das neue Spitzenmodell V30 beeindruckte mit einer besonders lichtstarken Doppelkamera. Das Modell verfügt über ein großes „FullVision“ genanntes Display im 18:9-Format – ähnlich wie beim Galaxy S8 und – wenn man hartnäckigen Gerüchten glauben darf – auch beim iPhone.
 
Lenovo kündigte auf der IFA eine verbesserte Version des Moto Z2 an. Das Z2 Force soll Stürze auch aus mehreren Metern Höhe unbeschadet überstehen. Zumindest gibt Lenovo den Kunden eine Garantie, unter der Bildschirm und Kamera-Linse an der Vorderseite vier Jahre lang gegen Sprünge und Risse abgesichert sind.

Während es noch nicht sicher ist, ob das Z2 Force auch auf den deutschen Markt kommen wird, soll die vierte Generation des Moto X auf jeden Fall hierzulande angeboten werden. In ersten Kurztests überzeugte das X4 mit einem wertigen Aluminium-Gehäuse und einer hoch auflösenden Doppelkamera an der Rückseite. Und die Kamera auf der Vorderseite mit 16 Megapixel verspricht hochauflösende Selfies in einem Panorama-Modus.
 
Der Lenovo-Wettbewerber Sharp nutzte die IFA sogar für die Ankündigung eines Smartphone-Comebacks. Auf der Messe zeigten die Japaner die notwendigen Komponenten. Dazu gehören exzellente Displays mit sogenannter IZGO-Technologie und Kameramodule mit bis zu 22,6 Megapixel, die laut Sharp auch besonders scharfe Bilder produzieren. Die fertigen Sharp-Smartphones wird es aber erst im kommenden Jahr auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona zu sehen geben.
 
Sony hatte auf dem MWC Ende Februar mit dem XZ1 Premium schon vorgelegt und reichte nun auf der IFA eine neue Variante seiner Spitzenhandys nach. Die neuen Sony-Smartphones XZ1 (5,2 Zoll) und XZ1 Compact (4,6 Zoll) können nun 3D-Fotos aufnehmen und die Datei direkt zu einem Dienstleister für 3D-Druck verschicken: Die in Berlin präsentierten Modelle beherrschen auch die spektakuläre Superzeitlupen-Funktion für Videos mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde, mit der Sony bereits in Barcelona Schlagzeilen gemacht hat.
 
An Sportler, Angler und andere Outdoor-Freunde richtete sich auf der IFA der französische Hersteller Archos mit einem vergleichsweise preiswerten Smartphone (200 Euro). Das robuste Sense 47X wurde nach IP68 zertifiziert und soll damit auch gegen Staub und andauerndes Untertauchen resistent sein.
 
Die Dominanz der Smartphones schlägt sich auch in den aktuellen Zahlen nieder, die der Digitalverband Bitkom anlässlich der IFA bekanntgab. Basis sind Prognosen der Marktforscher EITO und GfK, wonach der deutsche Smartphone-Markt im laufenden Jahr voraussichtlich ein Volumen von 9,77 Milliarden Euro erzielt – und damit mehr als die gesamte klassische Unterhaltungselektronik (Consumer Electronic). Zu diesen CE-Geräten zählen traditionelle IFA-Produkte wie Fernseher, Digitalkameras oder Audioanlagen. „Die Substitutionskraft der Smartphones hat dem CE-Markt zugesetzt“, sagt Bitkom-Experte Timm Lutter.
 
Wie sehr Smartphones inzwischen im Alltag der Bürger angekommen sind, zeigen die aktuellen Zahlen. Acht von zehn Menschen in Deutschland nutzen inzwischen ein Smartphone. „So schnell hat bislang keine andere Technologie den Alltag so vieler Menschen verändert“, sagte Klaus Böhm von der Beratungsgesellschaft Deloitte.
 
Und die Reihe der Smartphone-Ankündigung auf der IFA zeigt, dass es der Berliner Messegesellschaft gelungen ist, sich erfolgreich von einer Internationalen Funkausstellung zu einer globalen Elektronikmesse zu wandeln. Zwar hat in der Telekom-Branche der MWC in Barcelona einen noch höheren Stellenwert. Doch selbst große Elektronikmessen wie die CES in Las Vegas können nicht mehr Smartphone-Premieren aufweisen als die IFA. [Christoph Dernbach]

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23 Kommentare im Forum
  1. Komisch, das es manche Leute gibt, die immer alle 2 Jahre ein neues Smartphone brauchen. Wirkliche Innovation ist doch in dem Bereich nicht mehr gegeben, als das man mindestens einen halben Tausender alle 2 Jahre dafür ausgibt, bzw. es über Verträge refinanziert ? 4fach Kamera, noch höhere Auflösung die nur ein Jagdvogel unterscheiden könnte, noch mehr Akku, größere Displays .....keine Innovation, nur Pup...! Gut wenn das Teil in Zukunft auch Kaffee kochen kann, könnte ich meine Ansichten noch mal überdenken.
  2. Natürlich muss man heute nicht mehr so oft ein neues Smartphone kaufen, aber so teuer ist es auch nicht mehr, da neue Midrange-Geräte schon realtiv günstig zu bekommen sind, und man die Altgeräte ja auch weiter verkaufen kann.
  3. Kann ich auch nicht nachvollziehen. Nur bekommt man dann dafür fast nichts mehr! Ein neuer Akku kostet dann schon halb so viel wie das Gerät.
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