HDTV-Countdown Folge 4: Wenn Hersteller Tester überfordern

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Jedes Testinstitut wird vor allem ein Motto gebetsmühlenartig wiederholen: Wir testen unabhängig. Doch Unabhängigkeit führt zu Fehlern, denn neue Flachbild-TVs stellen bekannten Regeln, wie eine Bildverarbeitung funktioniert, auf den Kopf.

Sie sind vor einem TV-Kauf abhängig von der Beratungsqualität des Verkäufers oder von der Qualität eines Testberichts. Testinstitute sind abhängig von der Qualität ihrer Tester. Tester sind abhängig von der Qualität der Messumgebung und der eigenen Erfahrung. Und alle zusammen sind abhängig von der Qualität, die die TV-Hersteller bereitstellen. Zu glauben, dass die besten Testberichte ohne Dialog zwischen Herstellern, Testern und Konsumenten erstellt werden können, ist blauäugig, denn TV-Hersteller sind immer auf der Suche nach dem besten Kompromiss und dieser setzt sich nicht nur aus Messwerten, sondern auch aus regionalen Vorlieben zusammen.

 



Tester wollen dagegen Fehler aufdecken, verstehen und erklären, um Herstellern und Lesern Optimierungsvorschläge unterbreiten zu können. Meist wird noch vor der Veröffentlichung eines Tests über die erzielten Messwerte mit den Herstellern diskutiert und eine umfangreiche Fehleranalyse betrieben, die meist in neuen Softwareversionen mündet. Doch auch mit bestem Wissen und Gewissen gelingt es Testern kaum noch, alle Geheimnisse der Bildverarbeitung zu entschlüsseln.
 
Das Geheimnis der Bildverarbeitung
 
Um zu verstehen, weshalb Fernseher A ein kontrastreicheres Bild als Fernseher B zeigt, obwohl die Technologie vergleichbar ausfällt, ist mehr denn je Experimentierfreudigkeit gefragt. Die Zeiten, in denen auf die scheinbar präziseste Voreinstellung zurückgegriffen werden und ohne zu hinterfragen den benannten Bildreglern vertraut werden konnte, sind endgültig vorbei. Im Testlabor wurden wir in den letzten Wochen Zeuge davon, dass sich Fernseher in unterschiedlichen Bildmodi komplett unterschiedlich verhalten, obwohl die voreingestellten Bildregler scheinbar ein identisches Ergebnis vermuten lassen.

Schlimmer noch: Wenn ein Regler zur Hintergrundbeleuchtung in einem bestimmten Bildmodus nicht mehr nur ausschließlich die Bildhelligkeit regelt, sondern weitere Funktionen abhängig vom gerade dargestellten Bildinhalt übernimmt, wird die Bildananalyse deutlich komplexer und zeitaufwändiger. Doch um die Bildqualität mit bestehenden Technologien zu steigern, führt kein Weg an neuen Denkweisen vorbei: weder bei den Herstellern, die diese Tricks in ihre Geräte einbauen müssen, noch bei den Testern, die ihre Leser über diese Neuerungen informieren sollten.
 
Erfahren Sie, was sich die TV-Hersteller für ihre neuen TV-Geräte ausgedacht haben und wie Sie diese Vorteile in der Praxis nutzen können.
 
 
Die neue Ausgabe des HDTV-Magazins mit Tests zu Sonys KD-65X9005B, Panasonics TX-58AXW804, Samsungs UE65H8090, LGs 55EA9809 und weiteren Flachbild-TVs erscheint am 23. Mai überall am Kiosk und als E-Paper.[red]

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