Die neue Fußballsaison steht vor der Tür und Sharp stellt mit dem 60-Zoll-Fernseher LC-60LE840E den passenden Fernseher in die Händlerregale. Doch ist der LC-60LE840E für den Film- und Fernsehalltag wirklich geeignet?
Statt Kunststoff dominieren beim aktuellen Sharp-Modell Metallblenden, sowohl am Bildrahmen als auch aufseiten des Standfußes. Optisch und haptisch ist der LC-60LE840E damit das gelungenste Produkt, das Sharp in den letzten Monaten veröffentlichte. Die verschwindend geringe Bautiefe ermöglicht eine stilsichere Wandinstallation, die Anschlussfelder sind dementsprechend seitlich und nach unten ausgerichtet (Ausnahme: einige analoge Schnittstellen).
Verzichten Sie auf den Standfuß, bringt Sharps 60-Zoll-TV rund 27 Kilogramm auf die Waage. Natürlich arbeitet Sharps LED-LCD energieeffizient, im Schnitt begnügt sich der Bildriese mit 90 bis 110 Watt. Möglich macht dies die Edge-LED-Beleuchtung, bei der die Leuchtdioden an der Bildober- und -unterseite integriert wurden. Im Vergleich zu konkurrierenden Edge-LED-Lösungen, bei denen die Leuchtdioden von links und rechts Richtung Bildmitte strahlen, fällt die Ausleuchtungsgenauigkeit von Sharps LED-LCD etwas besser aus.
In dunklen Bereichen können Sie dennoch eine leichte Wolkenbildung ausmachen und die Bildoberkante zeigte im Test eine dezente Abdunklung im Vergleich zur Bildmitte und Bildunterkante. Im hellen Wohnzimmer fühlt sich Sharps Fernseher pudelwohl, denn der Kontrastfilter ist ausreichend entspiegelt, sodass starke Reflexionen vermieden werden. Einzig die Sitzposition sollte mit Bedacht gewählt werden, denn der Fernseher verzeiht keinerlei Blickwinkelabweichungen: Sitzen Sie nur etwas von der frontalen Position entfernt, bleichen Farben und dunkle Bildbereiche aus und das Gesamtergebnis wirkt flau.
Optimal positioniert überzeugt das Bild hingegen mit einem tollen Kontrast. Werden vorwiegend dunkle Bildelemente dargestellt, senkt der Fernseher vollautomatisch die Intensität der LED-Beleuchtung, erhöht aber gleichermaßen den Videopegel. Das senkt den Stromverbrauch und verbessert die Schwarzdarstellung, verhindert aber gleichermaßen ein zu starkes Abdunkeln des Bildes. Durch diesen Trick macht der Fernseher auch unter Heimkinobedingungen eine gute Figur, auch wenn die Defizite in der Ausleuchtung im dunklen Raum augenfälliger zutage treten.
Vier Farben für ein Bild
Sharps Quattron-Panel ist immer noch einzigartig am Markt, im Gegensatz zu anderen LCD-Fernsehern wird jeder Bildpunkt über vier Farben (Rot, Grün, Blau und Gelb) angesteuert. Dies soll laut Sharp Vorteile bei der Bildbrillanz und Energieeffizienz mit sich bringen, erzeugt in der Praxis aber unlösbare Probleme.
So gelang es den Technikern von Sharp nicht, das Panel auf den standardisierten RGB-Farbraum abzugleichen. Verglichen mit herkömmlichen Fernsehern wirken Blautöne überbrillant und Grüntöne zu matt; schalten Sie gar den erweiterten Farbraum ein, wirkt das Gesamtergebnis übertrieben bunt und Hauttöne schillern orangefarben.
In den verschachtelten Bildeinstellungen stellt Ihnen Sharp zwar ein komplexes Farbmanagement zur Verfügung, doch sämtliche Korrekturen ziehen wiederum Nachteile in anderen Bildbereichen nach sich. Auch aufseiten der Farbtemperatur zeigte der Fernseher einen ungleichmäßigen Verlauf, sodass dunkle Bildtöne zu kühl, Mitteltöne zu warm und helle Elemente wiederum zu kühl dargestellt wurden. Angesichts der präzisen Voreinstellungen der Konkurrenzmodelle ist der Farbabgleich des LC-60LE840E eine kleine Enttäuschung, zumal geringe Blickwinkelabweichungen die Farbsättigung zusätzlich in Mitleidenschaft ziehen.
Immer scharf
Nichts ist ärgerlicher als eingehende HD-Signale, die bei Standbildern messerscharf erscheinen, bei der kleinsten Bewegung aber anfangen zu verwischen. Mit Sharps LED-LCD sind diese Probleme nicht zu verzeichnen, denn die Zwischenbildberechnung in Kombination mit einer stufenweisen
Abdunklung der LED-Beleuchtung (Scanning Backlight) vermeidet Nachzieher fast vollständig.
Hierbei stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung: Nutzen Sie einzig die Zwischenbildberechnung, werden Nachzieher gemindert und die Bildhelligkeit bleibt vollständig erhalten. Schalten Sie hingegen auf die Option Active Motion 200 oder 400, büßt das Bild rund 35 Prozent seiner Leuchtkraft ein, die Bewegtbildschärfe steigert sich aber auf Referenzniveau. Somit sollten Sportfans im Idealfall dem dunkleren Bild den Vorzug geben; aber auch Filmfans kommen auf ihre Kosten, denn die Nachbearbeitung verändert die Kinofilmästhetik kaum, sodass Sie die beste Bildschärfe jederzeit genießen können.
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[red]
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