Das deutsche Fernsehen ist hybrid. Immer mehr Fernseher und Digitalreceiver unterstützen HbbTV und sind somit in der Lage, neben dem normalen TV-Programm auch die Mediatheken der Sender direkt zu empfangen. Allein 2014 wurden in Deutschland 4,7 Millionen HbbTV-Geräte verkauft.
Der 2008 eingeführte Standard HbbTV (Hybrid broadband broadcast Television) hat sich in Deutschland etabliert. Dies geht aus aktuellen Zahlen von GfK Retail & Technology hervor, die am Donnerstag von der Deutschen TV-Plattform veröffentlicht wurden. So ist die HbbTV-Funktion mittlerweile aus den im Handel verkauften Endgeräten kaum noch wegzudenken. 2014 hätten beispielsweise 92 Prozent der in Deutschland verkauften Smart TVs den Standard unterstützt.
Insgesamt wurden im letzten Jahr in Deutschland 4,7 Millionen TV-Geräte, Digitalreceiver und Blu-ray-Rekorder verkauft, die HbbTV unterstützen. Dies entspricht bezogen auf die Gesamtmenge der in diesen Kategorien verkauften Geräte einem Marktanteil von 70 Prozent. Betrachtet man den Zeitraum zwischen 2008 und 2014 wurden in Deutschland insgesamt sogar 14,7 Millionen HbbTV-fähige Fernseher, Receiver und Rekorder verkauft. Mit 54 Prozent waren dies mehr als die Hälfte der insgesamt verkauften TV-Empfangsgeräte.
Für Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer von Astra Deutschland und Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform, ist damit klar, dass sich das hybride Fernsehen in Deutschland durchgesetzt hat. Die Vorteile von HbbTV würden dabei auf der Hand liegen. „Für die Zuschauer bietet der interaktive Fernsehstandard eine ideale Ergänzung zum linearen TV“, so Elsäßer. Für die Sender würden sich hingegen neue Verbreitungskonzepte eröffnen.
Bei HbbTV handelt es sich um einen offenen Standard, mit dem Fernsehsender lineare und non-lineare Inhalte direkt verknüpfen können (siehe auch: HbbTV – Internet trifft Fernsehen). Zum Einsatz kommt HbbTV bei internetfähigen TV-Geräten und Digitalreceivern. Während das normale Fernsehprogramm dabei weiterhin wie gewohnt über Satellit, Kabel oder DVB-T empfangen wird, kann der Zuschauer über die rote Taste auf der Fernbedienung direkt zu den Mediatheken des jeweiligen Senders umschalten und die dort vorhandenen Inhalte am Fernseher nutzen. Aktuell bieten fast 100 Fernsehsender in Deutschland einen eigenen HbbTV-Dienst an.
[ps]
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