gfu: Computer erstmals knapp vor Fernsehern

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Computer sind erstmals verbreiteter als Fernseher, diese werden dafür immer smarter. Eine Studie der gfu hat die Techniknutzung in deutschen Haushalten untersucht.

Bleibt der Fernseher das beliebteste Gerät der Consumer Electronics? Verdrängen Streaming und Abo-Dienste das traditionelle Fernsehen? Dies waren nur einige Fragen, einer repräsentativen Studie mit der Befragung von 2.000 Haushalten in Deutschland, die im Mai dieses Jahres von im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics GmbH durchgeführt wurde.

Demnach wird die Technik im Haushalt intensiv genutzt, allerdings unterschiedlich stark in den Altersgruppen. Der PC steht hier mit 90 Prozent erstmals an der Spitze, dicht gefolgt vom Fernseher mit 89 Prozent. In der Altersgruppe über 60 liegen beide Produkte sogar bei 95 Prozent. Auf Rang drei platziert ist das Smartphone mit 83 Prozent. Mit 91 Prozent liegt die Nutzung hier in der Altersgruppe der 16 bis 39 Jährigen deutlich über dem Gesamtwert.

Weiter hieß es da, dass die jüngere und die ältere Generation mit ihren Smartphones ganz unterschiedlich umginge. Soziale Medien nutzen 66 Prozent der 16 bis 39 Jährigen, die über 60 Jährigen nur zu 39 Prozent. Der Durchschnitt liegt bei 53 Prozent. Nachrichten und Artikel lesen 43 Prozent aller Befragten mit dem Smartphone, bei den 16 bis 39 Jährigen sind es jedoch 52 Prozent und nur 38 Prozent in der Senior-Altersgruppe.

Die Meisten wollen Smartphones

Kaum Altersunterschiede gibt es bei der Anschaffungsabsicht für das Jahr 2017. Die Liste der Top 5 wird vom Smartphone (19 %) angeführt, Elektrokleingeräte zur Körperpflege folgen auf Platz zwei mit 17 Prozent. 15 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, sich ein Elektrokleingerät für die Küche kaufen zu wollen. Sonstige Elektrokleingeräte für den Haushalt stehen ebenso wie TV-Geräte bei 13 Prozent der Befragten auf der Einkaufsliste für 2017.

Eine große Lücke zeigt sich beim Vergleich der Ausgabebereitschaft für Fernseh-Geräte mit den tatsächlich beim Kauf ausgegebenen Summen. So liegt der Durchschnittspreis aller verkauften TV-Geräte aktuell bei rund 600 Euro. Die im Rahmen der gfu Studie befragten Bürger sind aber bereit, zwischen 800 und 900 Euro für das nächste Fernsehgerät auszugeben. 43 Prozent (im Vorjahr 30 %) sind sogar bereit, mehr als 1.000 Euro auszugeben und elf Prozent wollen über 1.400 Euro investieren.

Erstmals gaben die Studienteilnehmer als häufigste Kaufgrund mit 47 Prozent die hohe UHD-Bildauflösung an (Vorjahr 36 %). Der größere Bildschirm als Kaufmotiv wurde mit 41 Prozent (Vorjahr 47 %) auf Platz zwei verdrängt. Der drittwichtigste Grund für die Neuanschaffung bleibt, wie bei der Befragung 2016, Smart TV mit 31 Prozent (Vorjahr 29 %).

Smart-TV setzt sich durch

Des Weiteren belegt die gfu Studie: Smarte TVs sind in den Haushalten angekommen. Schon 42 Prozent der Befragten besitzen ein solches Gerät. Knapp neun von zehn sind auch an das Internet angeschlossen. Dies führt dazu, dass die Zuschauer seltener zu den festgelegten Sendezeiten fernsehen. Insgesamt bleibt die TV-Nutzung entgegen vieler anderer Erwartungen aber weiterhin attraktiv.

59 Prozent der 16 bis 39 Jährigen gaben an, nun mehr Zeit vor dem TV zu verbringen als ohne Smart TV, da sie mit den vernetzten Geräten häufiger passende Sendungen finden. Ebenfalls 59 Prozent dieser Altersgruppe sind generell bereit, für Programminhalte zu bezahlen, die Gruppe 60+ nur zu 16 Prozent.

Herkunft der Inhalte verschiebt sich

So überrascht es nicht, dass die Mediatheken mit 60 Prozent auf Platz eins bei der Nutzung der smarten Funktionen liegen, gefolgt von Video on Demand mit 56 Prozent und Videoclips mit 54 Prozent. Auch hier zeigt sich ein großer Unterschied zwischen den Altersgruppen: Video on Demand schauen nur 35 Prozent der über 60 Jährigen, dagegen 74 Prozent der 16 bis 39 Jährigen.

„Besonders interessant ist dabei, dass sich damit die Herkunft der Programminhalte deutlich in Richtung amerikanischer Anbieter verschiebt. Während das lineare Fernsehen überwiegend lokalen Ursprungs ist, wird die Beliebtheit bei den Angeboten aus dem Internet von Amazon Prime mit 73 Prozent angeführt. Netflix folgt mit 41 Prozent auf Platz zwei und Google Play mit 28 Prozent auf Platz drei. Der deutsche Anbieter Maxdome kommt mit 24 Prozent auf Platz vier“, konstatiert gfu-Aufsichtsratssvorsitzender Hans-Joachim Kamp, der die Ergebnisse der Studie am 11.Juli im Rahmen des Veranstaltungsformats „gfu Insights & Trends“ rund 400 Journalisten sowie Teilnehmern aus Industrie und Handel vorstellte. [bey]

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2 Kommentare im Forum
  1. Da stirbt der vermeintlich "ewig" etablierte Fernseher also bei den jüngeren sogar schneller als der PC, über dessen Ende (dank Smartphones) schon seit einigen Jahren ständig philosophiert wird…
  2. Nö, kommt nur drauf an, wer solche Umfragen in Auftrag gibt und bezahlt Studie: Junges Publikum tendiert wieder mehr zum TV
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