Nach einer neuen Studie des Marktforschungsinstitutes Gfk fällt der Stromverbrauch aktueller Fernsehgeräte trotz immer größer werdender Bildschirmdiagonalen. Die tägliche Nutzungsdauer sei hingegen gestiegen.
Fernseher warten mit immer größeren Bildschirmdiagonalen auf und werden zunehmend länger eingeschaltet, berichtet das Marktforschungsinstitut Gfk am Montag in einer neuen Studie. Das die Geräte dabei zu einem der intensivsten Stromfresser im Haushalt werden, wird angesichts attraktiver Preisangebote oft vernachlässigt. Dem will die Europäische Kommission ab Dezember mit ihrer Energie-Plakette entgegenwirken (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Doch auch ohne Energielabel zeichne sich eine Trendwende bei den Herstellern ab. Zwar werden die Geräte immer größer, dennoch seien sie in den letzten zwei Jahren immer stromeffizienter geworden. 2008 lag die durchschnittliche Leistungsaufnahme pro Flimmerkasten noch bei 141 Watt. Im vergangenen Jahr reduzierte sich der Verbrauch auf rund 118 Watt pro Gerät. Dennoch würden vor allem die großen Bildschirmboliden noch zu viel Strom verbrauchen.
Derzeit werden laut Marktstudie mehr als 213 Millionen Fernseher in Europa genutzt. Der TV-Markt verzeichnet seit fünf Jahren eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von rund 10 Prozent. 2010 besaßen 27 Prozent aller verkauften Fernsehgeräte eine Bildschirmgröße von 40 Zoll oder höher. Im Jahr 2006 waren es noch 17 Prozent.
Die Plakette wird verpflichtend in allen europäischen Ländern eingeführt und in verschiedenen Klassen eingeteilt. Klasse A steht dabei für niedrigen Stromverbrauch, Klasse G hingegen für sehr hohen Stromhunger. Neben der Angabe des Jahres-Stromverbrauchs für eine durchschnittliche Nutzung von vier Stunden am Tag müssen die Hersteller ab Dezember auch angeben, ob ihre Modelle über einen Netzschalter verfügen, mit dem die Stromaufnahme komplett unterbrochen wird.
Bereits seit Mai dieses Jahres müssen in den USA neu hergestellte Fernsehgeräte mit einem Energie-Siegel gekennzeichnet werden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Wie bei anderen Haushaltsgeräte auch sollen auf dem gelb-schwarzen Label die zu erwartenden jährlichen Energiekosten für den jeweiligen Flachbidfernseher angegeben werden. [rh]
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