Im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN räumt Frank B. McDowell, General Manager von Funai Deutschland, selbstkritisch ein, dass sein Unternehmen das „Überthema“ 3D in Deutschland ein bisschen verschlafen hat.
Nach dem großen Erfolg von Kinofilmen wie „Avatar“ und „Alice im Wunderland“ kam man 2010 auch im Wohnzimmer nicht an dem Thema 3D vorbei. Denken Sie, dass 3D in den nächsten Jahren das Potential hat, wirklich massentauglich zu werden?
Auf jeden Fall. Viele Hersteller machen es vor und planen bereits heute schon einen gewaltigen Marktanteil für 3D-taugliche TV-Geräte. Bereits in 2011 wird dieser Marktanteil auch für die Filmeindustrie interessant werden. Wir von Funai planen die ersten Geräte im dritten Quartal 2011, um unsere Position in Deutschland auch in diesem Segment zu sichern.
Ist die Integration von Internetinhalten und Video-on-Demand-Diensten auf den Fernsehern eine Option für Funai?
Wir präsentierten zur Internationale Funkausstellung 2010 die ersten Geräte um Reaktionen der Händler und von Endverbrauchern zu erhalten. Die durchweg positive Resonanz überzeugte uns, weiter daran zu arbeiten. Die ersten Geräte wird es von Funai in Deutschland Anfang November 2011 geben.
Spätestens seit der IFA ist auch HbbTV bei den Käufern angekommen, wie werden Sie sich 2011 diesbezüglich positionieren?
HbbTV ist für Funai (noch) kein Thema. Wir werden dieses Thema allerdings nicht aus den Augen lassen und die Entwicklung beobachten. Unser Headquarter in Osaka ist sehr daran interessiert, auf welchen Plattformen sich der europäische Markt entwickelt.
Wenn Sie bereits heute ein Resümee für 2010 ziehen, welche Entwicklungen standen aus Sicht von Funai im Mittelpunkt und wo setzt Ihr Unternehmen seine Schwerpunkte im kommenden Jahr?
Zu den Schwerpunkten in 2010 zähle ich besonders die Heimvernetzung und natürlich das beinahe schon „Überthema“ 3D. In beiden Bereichen war Funai in Deutschland nicht existent. Der Hintergrund hierfür war eine sehr späte Entwicklung speziell im 3D-Bereich in den USA. Während in Europa die ersten Geräte verkauft wurden und mit großem Interesse von der Presse begleitet wurden, war dieser „Trend“ in den USA für die meisten Endverbraucher völlig unbekannt.
Da wir in den USA mehr als eine Million TV-Geräte und über 250 000 Blu-ray-Player im Monat verkaufen, ist dieser Markt natürlich unser Heimspiel und jeder aus der Unternehmenszentrale schaut über den großen Teich. Da haben wir in Europa geschlafen. Dies wird sich in 2011 ändern und wir freuen uns, auf viele neue Produkte, die es so von Funai in Europa noch nicht gegeben hat.
Vielen Dank für das Gespräch.[red]
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