Experte rät zur Nutzung von Elektrogeräten als Medienplattformen

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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In seinem Buch „Was würde Google tun?“ setzt sich der New Yorker Journalismus-Professor Jeff Jarvis mit zahlreichen Fragen der Digitalisierung auseinander, diese Woche wird der Experte auf einem Digitalkongress in Augsburg erwartet.

Das Internet der Dinge bietet nach Ansicht des Datenjournalisten Marco Maas große Chancen für Medien. „Überall sind Displays, die mit Medieninhalten bespielt werden können. Nachrichten können wir auf jeder Plattform konsumieren“, sagte der Geschäftsführer der Agentur OpenDataCity vor Beginn des Newscamps ’16 in Augsburg.

Maas hat die Elektrogeräte seiner Wohnung komplett vernetzt. Heizung, Lampen, Stereoanlage, Staubsauger, Waage, Zahnbürste – alles lässt sich per Smartphone steuern, alles liefert täglich neue Daten und zeichnet das Verhalten der Bewohner auf. „Was Sie in meiner Wohnung sehen, ist die Vorstufe dessen, was wir als journalistische Vertriebsplattform gerade bauen“, sagte Maas. „Wir müssen einen Weg finden, dass wir die Inhalte über den Kontext des Nutzers und die Nutzungsanalyse monetarisiert bekommen.“
 
Medien müssten daher die Frage beantworten: „Wie kann ich als Anbieter von Nachrichten den User zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Situation abholen?“ Journalistische Inhalte seien so auszuspielen wie das Werbesystem Google Adwords, wo sich Anzeigen an den Suchergebnissen der Nutzer orientieren. Verlage sollten sich stärker zu einer Allianz zusammenschließen, um digital konkurrenzfähig zu bleiben, riet Maas.
 
Mehr als 30 Experten stellen beim Newscamp am Mittwoch und Donnerstag (20./21. April) neue digitale Strategien für Verlage vor. Den Eröffnungsvortrag hält der New Yorker Journalismus-Professor Jeff Jarvis. Bekannt wurde er unter anderem als Autor des Bestsellers „What would Google do?“ (Was würde Google tun?). Die Konferenz wird von der Newsfactory GmbH veranstaltet, einer Tochterfirma der Mediengruppe Pressedruck, zu der unter anderem die „Augsburger Allgemeine“, die „Main-Post“ und der „Südkurier“ gehören. [dpa/kw]

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8 Kommentare im Forum
  1. Das klingt alles eher wie ein Horrorszenario ich brauche keine App mit der der Staubsauger mir mitteilt, dass der Staubbeutel zu 75,34 % voll ist und dass der im Vormonat nur zu 69,32 % zu diesem Zeitpunkt gefüllt war um das dann statistisch auszuwerten........man kann sein Leben auch sinnvoller gestalten.
  2. So hätten das die Hersteller aber gerne, natürlich dann auch gleich mit einem Button welcher automatisch einen Bestellvorgang beim herstellereigenen überteuerten Online-Shop auslöst. Als ich kürzlich bei meinem neuen Opel Corsa den ersten Kundendienst machen ließ musste ich etwas auf den Werkstattmeister warten. Da mir dabei langweilig war warf ich einen Blick in einen Prospekt welcher dort auf dem Tisch herumlag über das Onstar-System, welches Opel bei allen Neufahrzeugen nun serienmäßig anbietet. Dabei lief es mir echt eiskalt den Buckel runter... Das System sendet selbstständig monatlich einen Statusbericht an "die Werkstatt" (sicher keine X-beliebige freie Werksatt), wenn ich nicht möchte daß mein Bewegungsprofil mitgetrackt wird muß ich vorher 3 Sekunden lang auf einen "privat-Knopf" drücken (damit gleich jeder weiß daß ich nun etwas treibe wobei ich nicht beobachtet werden möchte), etc... Willkommen in der schönen neuen Welt...
  3. Alles Vernetzen und alles anfälliger für Ausfälle Hacker Artakten anfälliger für Störungen wenn ich mir vorstelle das die Kaffeemaschine nicht geht weil wieder irgendwo ein Fehler in der Software ist, Genau das Gegenteil sollte man machen alles wieder abschaffen und nur das nötigste betreiben, hat man mehr Ruhe und muss nicht ständig irgendwelchen Updates hinterher rennen die meinem noch die Freizeit stehlen. Getrennte Systeme sind immer die besseren und sicheren .
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