Nach dem Ende der Auktion von 5G-Mobilfunfrequenzen will ein erster deutscher Autobauer seine Produktion noch in diesem Sommer auf den neuen Übertragungsstandard umstellen.
Der Elektroautohersteller e.Go und Vodafone kündigten am Dienstag an, ab August über 5G zu funken. Auf dem Werk in Aachen wurde eine neue Technik in Betrieb genommen, die schon jetzt eine superschnelle Datenverarbeitung in einem sogenannten Campusnetz ermöglicht – die Daten von e.Go verlassen also zunächst nicht die Anlage und sind damit besonders sicher. Betrieben wird das Campusnetz von Vodafone.
Große Autokonzerne wie Daimler sind ebenfalls dran an dem Thema, bei ihnen dauert es aber noch länger bis zur 5G-Produktion. Dies liegt auch daran, dass sie eigene Frequenzblöcke nutzen und das lokale Netz selbst betreiben wollen – diese Blöcke müssen aber erst noch von der Bundesnetzagentur zugeteilt werden. e.Go vertraut hingegen auf die Expertise von Vodafone und nutzt 5G-Frequenzen, die sich das Düsseldorfer Unternehmen unlängst in der Mobilfunkauktion der Bundesnetzagentur sichern konnte.
Das Start-up e.Go hat erst im März seine Serienproduktion aufgenommen, bis Jahresende sollen 3.000 Stromer fertig werden. Danach ist eine Produktionskapazität von bis zu 30.000 Autos per annum möglich. Die neue Vernetzung mache die Arbeitsabläufe wesentlich effizienter, sagte e.Go-Chef Günther Schuh bei der Vorstellung der eingesetzten Funktechnologien.
Große Teile des Netzes – das „Backbone“ – sind nach Vodafone-Angaben schon jetzt auf 5G-Level. Sie werden also nicht ausgetauscht, wenn auf die fünfte Mobilfunkgeneration umgestellt wird. Nur 36 Funkantennen, die seit Dienstag noch in LTE funken, werden im August erneuert. [dpa]
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