Die CES in Las Vegas gibt traditionell den Ton für das Jahr der Elektronik-Branche an. In diesem Jahr steht der Mega-Trend Vernetzung im Mittelpunkt, der immer mehr Geräte erfasst.
Vernetzte Kühlschränke und Staubsauger, ultra-scharfe TV-Bilder und ein smarter Sportwagen – schon vor Beginn der Elektronik-Messe CES in Las Vegas überbieten sich die Hersteller mit Ankündigungen.
Samsung will alle Geräte im Haushalt miteinander verbinden und sie zum Beispiel über Smartphones, Fernseher oder Datenuhren steuerbar machen. Der südkoreanische Konzern kündigte am Sonntag die Plattform „Samsung Smart Home“ an. Über sie sollen Hausgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Klimaanlagen, Lichttechnik oder automatische Staubsauger vernetzt werden.
Dann könnte man die Geräte zum Beispiel aus der Ferne ein- und ausschalten – auch per Sprachkontrolle, erläuterte Samsung. Außerdem gibt die Technik Bescheid, wenn sie Reparaturen oder Wartung braucht. Als dritte Funktion werde man mit eingebauten Kameras in den Geräten aus der Ferne einen Blick in sein Zuhause werfen können. Mit der Zeit sollen unter anderem Energie- und Gesundheitsanwendungen sowie digitale Schlösser dazukommen.
Die Heimvernetzung gilt schon seit Jahren als Zukunftsmarkt. Die Entwicklung wurde jedoch von relativ hohen Preisen und dem Fehlen eines gemeinsamen Standards gebremst. Samsung hat den Vorteil, eine breite Palette von Haustechnik und Elektronik aus einer Hand anzubieten. Die „Smart Home“-Plattform solle aber in Zukunft auch mit Geräten anderer Hersteller arbeiten, hieß es. Unterdessen versucht zum Beispiel auch der deutsche Elektro-Konzern Bosch, einen gemeinsamen Branchen-Standard zur Heimvernetzung auf die Beine zu stellen und ist ebenfalls in Las Vegas dabei.
Der Autoriese General Motors demonstriert, wie die nächste Version des Sportwagens Corvette Stingray ein „smartes“ Auto werden soll. Ein eingebauter Daten-Recorder kann Video, Ton sowie Fahrtinformationen aufzeichnen und miteinander verknüpfen. Das Angebot richtet sich vor allem an sportliche Fahrer, die ihren Fahrstil verbessern wollen. In Rennwagen ist solche Telemetrie-Technik schon lange üblich, es wäre aber das erste Mal, dass sie in einem Serienfahrzeug eingebaut würde.
Die CES, die an diesem Montag mit einem Pressetag startet, wird immer mehr auch von der Autoindustrie für die Präsentation elektronischer Neuheiten genutzt. So will Audi nach Informationen des „Wall Street Journal“ eine Kooperation mit Google ankündigen, die das Smartphone-System Android ins Cockpit bringt.
LG Electronics geht in Las Vegas unterdessen im Markt für TV-Geräte in die Offensive. Der Samsung-Rivale setzt in großem Stil auf Fernseher mit extrem hoher Ultra-HD-Auflösung für noch schärfere Bilder. LG kündigte am Sonntag eine neue Modellreihe mit vier verschiedenen Bildschirmgrößen an. Die Display-Diagonalen reichen von 65 bis 98 Zoll (rund 165 bis 249 cm).
Die Elektronik-Industrie hofft, mit Ultra-HD den zuletzt eher schleppenden Absatz von Fernsehgeräten wieder ankurbeln zu können. Das Format hat viermal mehr Bildpunkte als der aktuelle HD-Standard. Allerdings sind Video-Inhalte in dieser Auflösung noch Mangelware – und brauchen auch sehr viel Speicherplatz. Ultra-HD (in der Branche auch 4K genannt) hat 3840 mal 2160 Bildpunkte gegenüber 1920 mal 1080 Pixeln beim bisherigen Full-HD. [dpa]
Bildquelle:
- Technik_Video_Artikelbild: Technik_Video_Artikelbild.jpg: © lassedesignen - Fotolia.com