Die European Broadcasting Union (EBU) will den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Europa bei der Einführung des interaktiven HbbTV-Standards unter die Arme greifen. Für den Eurovision Song Contest und die Olympischen Sommerspiele 2012 werden den Mitgliedern vorgefertigte Anwendungen bereitgestellt.
Die drei kostenlos abgegebenen „White Label“-Angebote, die von den Sendern um eigene Inhalte erweitert werden können, entstanden laut einem Bericht des Branchendienstes „Broadband TV News“ (Freitag) mit federführender Beteiligung der ARD und dem angeschlossenen Institut für Rundfunktechnik (IRT) in München. Außerdem hätten die Privatunternehmen Dotscreen und Abertis Telecom an den Lösungen mitgearbeitet, hieß es.
Die HbbTV-Anwendungen könnten dabei gerade bei traditionell zuschauerstarken Events helfen, den HbbTV-Standard für Begleitinformationen bei den Zuschauern zu etablieren, begründete die EBU ihre Initiative. Sie verfügen in der bereitgestellten Gratisversion über grundlegende interaktive Funktionalitäten, die von den Sendern mit aktuellen Nachrichten, Videos, Mediatheken, Votings und Spiele angereichert werden könnten.
Laut EBU-Generaldirektorin Ingrid Deltenre haben sich mehr als 20 öffentlich-rechtliche Mitgliedsanstalten dazu verpflichtet, bei der flächendeckenden Einführung von HbbTV an einem Strang zu ziehen und im Laufe des Jahres 2012 entsprechende interaktive Angebote aufzuschalten oder bestehende Portale weiter auszubauen. Bei einem gemeinsamen Workshop in Genf am Freitag waren einheitliche Regelungen für die Belegung von Farbtasten der TV-Fernbedienungen und andere Standards verabschiedet worden.
In der aktuellen Ausgabe 03/2012 der Zeitschrift DIGITAL FERNSEHEN beschäftigen wir uns ebenfalls mit den Vorzügen von HbbTV und der im Handel leider oft lückenhaften Aufklärung über den vielversprechenden Hybridstandard.[ar]
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