Auch wenn die Bundesbürger in diesem Jahr immer noch mehr als 120 Millionen Euro für rund 940.000 Videorecorder ausgeben, wird eines immer deutlicher: Die in drei von vier Haushalten vorhandenen Aufzeichnungsmaschinen mit ihrer über 25 Jahre bekannten Technik erhalten jetzt die schon seit einiger Zeit angekündigte Konkurrenz.
Als Mitbewerber präsentieren sich sowohl DVD- als auch Festplatten-Recorder (letztere auch als PVR, personal Video Recorder bekannt) und in wachsendem Maß auch Set-Top-Boxen und Fernseher mit eingebauten Festplatten. Nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GFU) in Frankfurt werden in Deutschland in diesem Jahr etwa 710.000 DVD-Recorder verkauft, das entspricht einer Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahr von 145 Prozent. In den laufenden zwölf Monaten sollen darüber hinaus bereits 32.000 Festplatten-Receiver abgesetzt werden, 75 Prozent mehr als im Jahr 2003. Insgesamt werden die Bundesbürger 311 Millionen Euro in die neuen Geräte investieren.
Als vor sechs Jahren (1998) die ersten DVD-Player auf den Markt kamen und sich anschließend zu absoluten Rennern des Marktes entwickelten, glaubten viele bereits an das letzte Stündchen des Videorecorders. Sie vergaßen dabei allerdings, dass diesen Geräten eine wichtige Voraussetzung fehlte: sie konnten nicht aufzeichnen. Trotzdem sorgte der DVD-Erfolg für starke Einbrüche beim Absatz von Videorecordern. Bis zum Jahr 2000 bewegten sich die Verkaufszahlen für Videorecorder in Deutschland stets im Bereich von mehr als drei Millionen Stück. 2002 sanken sie auf etwa zwei und inzwischen auf unter eine Million. DVD-Player erlebten in diesem Zeitraum einen absoluten Boom mit dem Verkauf von fast sechs Millionen Stück im vergangenen Jahr. Damit scheint ihr Höhenflug allerdings beendet zu sein, denn für dieses Jahr prognostizieren die Marktforscher bereits einen Rückgang auf 5,5 Millionen Stück. Kompensiert wird diese Entwicklung durch den Erfolg der neuen aufnahmefähigen Digitalgeräte.
DVD-Recorder und Festplatten-Receiver stehen dabei erst am Anfang ihrer viel versprechenden Karriere. Komfort und Qualität par excellence bietet die Kombination beider Gerätearten. Die aktuellsten Modelle „verarbeiten“ Videofilme ebenso wie Dia-Shows aus digitalen Fotosammlungen, spielen MP3-Musik und speisen Großbildschirme oder TV-Projektionsgeräte mit superscharfen Progressive-Scan-Signalen.
Festplatten-Recorder zeichnen sich dadurch aus, dass sie gleichzeitig Programme mitschneiden und wiedergeben. So kann eine Sendung bereits während der Aufzeichnung zeitversetzt – und beispielsweise ohne Werbeunterbrechung – angeschaut werden. Wenn man früher wählen musste, entweder das Fernsehprogramm weiter zu sehen, oder ans Telefon zu gehen, genügt nun ein Druck auf die Pause-Taste. Nach dem Telefonat kann es nahtlos weitergehen. DVD-Recorder sind dagegen ideal, um wichtige Aufzeichnungen dauerhaft zu archivieren. Die Kombination beider Geräte vereint deren Vorteile. So können Festplatten-Aufnahmen, die sich zur langfristigen Speicherung lohnen, mit wenigen Fernbedienungs-Klicks auf DVDs kopiert und bequem archiviert werden. Und die Kosten? DVD- und Festplatten-Recorder gibt es bereits für weniger als 500 Euro, auch in Fernsehgeräte integriert. Für Kombinations-Geräte (DVD- und Festplatten-Recorder) muss der Konsument etwas tiefer in die Tasche greifen. [fp]
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